Pünktlich zum Marktbeginn: Pulsnitzer Pfefferküchlereien laufen rund um die Uhr
Von Anett Böttger
Pulsnitz - Die Pfefferküchler im ostsächsischen Pulsnitz leisten wieder Überstunden. Nach Angaben von Innungsmeister Peter Kotzsch herrscht in den Backstuben derzeit Hochbetrieb, um genügend Vorrat für den 21. Pfefferkuchenmarkt an diesem Wochenende (7. bis 9. November) anzulegen.
Wie in den Vorjahren werde dazu mit einem Besucheransturm in der Kleinstadt östlich von Dresden gerechnet. "Wir möchten darauf gut vorbereitet sein", sagte Kotzsch, der Inhaber der Pfefferküchlerei Hermann Löschner ist. Er und seine Familie arbeiten nach eigenen Angaben seit vier Wochen ohne einen freien Tag.
Auf dem Pfefferkuchenmarkt sind sieben der acht Pulsnitzer Pfefferküchlereien und die ortsansässige Lebkuchenfabrik mit jeweils einem eigenen Stand vertreten. Laut Veranstalter kamen in zurückliegenden Jahren insgesamt rund 80.000 Besucher an den drei Markttagen.
Viele nutzten den Markt im Stadtzentrum, um sich reichlich mit Pfefferkuchen einzudecken, sagte Kotzsch. Für alle Kollegen sei das Wochenende ausgesprochen umsatzstark.
"Dafür lohnt sich das hohe Arbeitspensum im Vorfeld", sagt der Innungsmeister.
Sächsische Pfefferkuchen erfreuen sich internationaler Beliebtheit
Die auf Pfefferkuchen spezialisierten Handwerksbetriebe in Pulsnitz leben ausschließlich von diesem Geschäft. Dadurch seien die Umsätze sehr ungleichmäßig über das Jahr verteilt, sagte Kotzsch. Zu Ostern gebe es meist einen Anstieg im Absatz, wenn Saisonartikel wie verzierte Pfefferkuchenhasen über den Ladentisch gingen. Der meiste Umsatz werde jedoch stets im vierten Quartal gemacht.
Aufgrund von Mehrkosten, vor allem bei Schokolade, sind Pulsnitzer Pfefferkuchen in diesem Jahr erneut teurer geworden. Laut Kotzsch habe sich der Preis für Kakao seit 2023 verdreifacht. Bislang verzeichne sein Betrieb keine Umsatzeinbußen. "Es läuft", sagt der Handwerksmeister. "Wir sind unseren Kunden enorm dankbar, dass sie uns in wirtschaftlich schwierigen Zeiten die Treue halten."
Bei seinen Innungskollegen sehe es nicht anders aus. Alle könnten von dem Geschäft leben. Spätestens seit der Corona-Zeit hätten alle Pfefferküchlereien einen eigenen Online-Shop eingerichtet. Der Familienbetrieb verschicke Ware an Kunden in ganz Deutschland sowie nach Österreich, Italien, in die Schweiz und bis nach Schweden.
Auch in die USA seien regelmäßig Pakete auf die Reise gegangen.
Titelfoto: Sebastian Kahnert/dpa

