Sachsen muss sparen: Jetzt auch beim knappen Wasser
Dresden - Kostbares Nass: Sachsen will mit einer Wassermanagement-Strategie Dürren und Niedrigwasser trotzen und gleichzeitig den wachsenden Durst von Landwirtschaft und Industrie stillen. Eine immense Herausforderung, denn bereits heute wird das Wasser knapp.

Aktuelle wissenschaftliche Daten geben Grund zur Sorge: Die Monate von Februar bis April 2025 waren die trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.
Die Grundwasserspiegel sind vielerorts stark abgesunken. In den Landkreisen Nordsachsen, Görlitz und im Raum Dresden herrscht Wasserstress.
Dort wird mehr Grundwasser entnommen, als durch Niederschläge neu gebildet werden kann - wie eine Untersuchung vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) im Auftrag des BUND zeigt.
Prof. Felix Ekardt mahnt als Vorsitzender des BUND Sachsen: "Unsere Grundwasserreserven werden systematisch übernutzt." Dabei stellt das Grundwasser eine enorm wichtige Ressource dar. Etwa zwei Drittel des Trinkwassers werden daraus gewonnen.
Das Grundwasser versorgt Pflanzen und Böden, speist Bäche und Flüsse. Gegenwärtig geben Talsperren hierzulande schon Wasser ab, um Fließgewässer zu stabilisieren. Zudem sind Unternehmen als Großverbraucher (etwa die Chipindustrie) auf eine stabile Wasserversorgung angewiesen.


Sachsen: Konzept zum Niedrigwassermanagement in Arbeit

"Längst ist Wasser mehr als nur ein Lebensmittel. Es ist auch zu einem ganz wesentlichen Standortfaktor für Wirtschaft und Industrie geworden", erklärte gestern Agrarminister Georg-Ludwig von Breitenbuch (53, CDU).
Und auch die Landwirtschaft setzt zunehmend auf Bewässerung, um in Dürrezeiten Erträge zu sichern.
Breitenbuchs Ministerium erarbeitet gegenwärtig ein Konzept zum Niedrigwassermanagement. Im Frühjahr 2026 soll das vorliegen.
Bereits jetzt wurde die Richtlinie Siedlungswasserwirtschaft im Bereich Öffentliche Wasserversorgung entfristet. Diese regelt das Fließen von Fördermitteln u.a. für den Bau oder die Ertüchtigung von Verbundlösungen der Wasserversorgung.

Bis dato wurden 5,2 Mio. Euro für 36 Maßnahmen zur Verfügung gestellt. Im Regierungsentwurf für den Doppelhaushalt 2025/2026 stehen weitere 11,6 Millionen Euro.
Titelfoto: Steffen Füssel