Zwei Wochen vor Betriebsschluss: Cargo-Tram kollidiert mit Auto

Dresden - Auf dieses Ende einer Ära hätte Straßenbahnfahrer Thomas Lätsch (47) gern verzichtet. Am Donnerstagmittag krachte seine CarGoTram, die er gerade in die Gläserne Manufaktur von VW in Dresden steuern wollte, mit einem Auto zusammen. Dabei war die letzte blaue Tram-Fahrt für den 23. Dezember geplant. Doch nun ist vorzeitig Schluss.

Die Spuren des Unfalls sind nicht zu übersehen.
Die Spuren des Unfalls sind nicht zu übersehen.  © Thomas Lätsch

"Der Zug wurde nach dem Unfall nach Trachenberge überführt, und der Schaden von Experten der DVB begutachtet. Laut DVB ist eine kurzfristige Reparatur nicht möglich. Über die Schadenshöhe können wir derzeit noch keine Angaben machen“, so VW-Sprecher Carsten Krebs. Und wie geht es Lätsch?

"Alles bestens! Nur der Ärger über das vorzeitige Ende durch die Unachtsamkeit eines anderen Verkehrsteilnehmers sitzt tief!", sagt er. Verständlich, ist doch Lätsch mit 22 Jahren Berufserfahrung auf Bus und Bahn ein alter Hase.

Auch ohne Reparatur ist die Zukunft der Tram und ihrer baugleichen Schwester unklar.

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VW hatte sie zunächst auf einschlägigen Internetplattformen angeboten, aber keiner wollte sie haben, so ein VW-Insider.

Nun wird mit den Dresdner Verkehrsbetrieben (DVB) über einen Rückkauf verhandelt. Damit würden die Bahnen wieder beim früheren Eigentümer landen, der sie an VW verkaufte hatte.

Die DVB würden die Bahnen umgerüstet gern selbst nutzen. Güterstraßenbahnen gibt es in Dresden seit Einführung der Straßenbahn überhaupt. So hatte zum Beispiel Mühlen-Großfabrikant Bienert aus Dresden-Plauen eine eigene Flotte.

Das Fahrzeug und die CargoTram kollidierten.
Das Fahrzeug und die CargoTram kollidierten.  © Thomas Lätsch

Für VW fahren die in Gelsenkirchen hergestellten Bahnen seit 2001 in Dresden. Zwischenzeitlich war von März 2016 bis März 2017 erstmals Schluss. Seit drei Jahren rollen die "Blauen" mit Teilen für den E-Golf vom Güterterminal in Friedrichstadt. Allerdings ist nun mit dem E-Golf Schluss zum Jahresende. Für den Nachfolger, den ID.3., wurde ein neues Logistikkonzept entwickelt.

Titelfoto: Thomas Lätsch

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