Dresdner Vonovia-Mieter sollen Wohn-Genossen werden

Dresden - 3000 Wohnungen möchte die Stadtverwaltung dem Essener Konzern Vonovia abkaufen. Zwar sind die genauen Bedingungen des Verkaufs noch unklar, doch schon jetzt bringt die Dissidenten-Fraktion im Stadtrat einen Vorschlag ein, was mit den Wohnungen passieren soll.

100 Wohnungen der Vonovia könnten nach dem Kauf durch die Stadt in das Eigentum von Hausgenossenschaften übergehen.
100 Wohnungen der Vonovia könnten nach dem Kauf durch die Stadt in das Eigentum von Hausgenossenschaften übergehen.  © Norbert Neumann

In einem Antrag wird OB Dirk Hilbert (51, FDP) aufgefordert, 100 Wohnungen aus dem Angebot von Vonovia auszuwählen. Diese sollen anschließend für den Verkauf an Hausgenossenschaften vorbereitet werden.

In einer Hausgenossenschaft besitzen die Mitglieder gemeinsam ein Wohngebäude. Sie sind zwar weiterhin Mieter, entscheiden jedoch gemeinsam über Reparaturen, bauliche Veränderungen und andere Angelegenheiten.

Ein Verkauf an private Investoren wird durch rechtliche Absicherungen verhindert.

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Dissidenten-Mitglied Michael Schmelich (68, Grüne) sieht darin die Möglichkeit, Wohnungen dauerhaft dem spekulativen Immobilienmarkt zu entziehen, dadurch drastische Mietsteigerungen zu vermeiden.

"Das ist eine Chance für den langfristigen Erhalt von sozialem Wohnraum. Unabhängig davon, wer in der Stadt das Sagen hat."

Genossenschaftsmitglied Katharina Wittke (35) und Stadtrat Michael Schmelich (68, Dissidenten-Fraktion) stellten den Antrag am Montag vor.
Genossenschaftsmitglied Katharina Wittke (35) und Stadtrat Michael Schmelich (68, Dissidenten-Fraktion) stellten den Antrag am Montag vor.  © Steffen Füssel

Mehrere Projekte in Dresden arbeiten bereits nach diesem Modell. Beispiele sind die "WoGe Dresden" oder das bundesweit aktive "Mietshäuser Syndikat".

Titelfoto: Norbert Neumann, Steffen Füssel

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