Zoll-Razzia in Döner-Fabrik: Beamte entdecken unter anderem Schusswaffen
Hoyerswerda - Zugriff in Hoyerswerda: Am frühen Freitagmorgen stürmte ein Großaufgebot des Zolls und der Bundespolizei die Dönerproduktion im Hoyerswerdaer Industriegelände. Dort sollen über Jahre hinweg Sozialabgaben abgezwackt worden sein - in Millionenhöhe!
Im Visier der Fahnder sind nach TAG24-Informationen die beiden türkischen Unternehmer-Brüder Sinan (40) und Kenan C. (43) sowie die deutsche Buchhalterin Brigitte R. (68).
"Ihnen wird vorgeworfen, in zahlreichen Fällen Arbeiter mit einem zu geringen Entgelt sowie einer zu geringen Anzahl geleisteter Arbeitsstunden zur Sozialversicherung angemeldet zu haben", sagt Christopher Gerhardi (50), Sprecher der Görlitzer Staatsanwaltschaft.
"Den Sozialversicherungen wurden so geschuldete Beiträge vorenthalten. Die Ermittlungsbehörden gehen derzeit von einem entstandenen Schaden von etwa 1,5 Millionen Euro aus."
Festnahmen gab es keine, dafür fanden die Beamten neben Geschäftsunterlagen noch zwei Schusswaffen. "Diese müssen nun erst mal untersucht werden", so Gerhardi.
In die Maßnahme waren 130 Zollbeamte eingebunden. Unterstützt wurden sie durch mehr als 50 Beamte der Bundespolizei und der Landespolizei Sachsen. Nicht nur in der Döner-Fabrik schlugen die Fahnder zu.
In insgesamt 13 durchsuchten Räumlichkeiten in Hoyerswerda, Bad Muskau, und Cottbus beschlagnahmten sie auch kistenweise Bargeld in kleinen Scheinen. Die Ermittlungen dauern an.
Titelfoto: Henry Gbureck