Vogelgrippe-Alarm: Wie der Zoo Dresden jetzt seine gefiederten Bewohner schützt
Dresden - Seit einem Monat wütet die Vogelgrippe in Sachsen. Nun starb im Leipziger Zoo ein Krauskopfpelikan am gefährlichen H5N1-Erreger, die Tiergehege bleiben teils verschlossen. Der Dresdner Zoo zieht die Sicherheitsmaßnahmen an - auch aus bitterer Erfahrung.
In enger Absprache mit dem Veterinäramt wurden die zuständigen Tierpfleger noch mal geschult, die Notfallpläne nachgebessert, Planen über manche Voliere angebracht: "Gefährdet sind vor allem Wassergeflügel, Greifvögel und in diesem Jahr auch Kraniche", berichtet Senior-Kurator Matthias Hendel (42). Doch "auch andere Vögel" seien von der Vogelseuche bedroht.
Insgesamt leben rund 460 gefiederte Vertreter der verschiedenen Gattungen im Zoo, die meisten von ihnen haben ihr Winterdomizil im Innengehege bereits vor rund einem Monat bezogen.
Auch aus Erfahrung wurden dabei in den letzten Jahren zusätzliche Bereiche "hinter den Kulissen" geschaffen, so Hendel. Diese können als Schutz- oder Quarantäne-Räume dienen.
Vor acht Jahren wurden der letzte Fall von Vogelgrippe bei einer Ente und einem Rotschenkel im Zoo festgestellt.
Tausende Zuchtgänse auf Meißner Hof vorsorglich gekeult
Ein infizierter Schwan sorgte 2006 sogar bundesweit für Schlagzeilen.
Denn es war der erste jemals bestätigte Fall von Vogelgrippe in einem deutschen Zoo: "Wir mussten die positiv getesteten Tiere töten und den gesamten Vogelbestand mehrfach innerhalb eines gewissen Zeitraumes untersuchen", erinnert sich Hendel.
Seit Herbst wütet die Vogelgrippe erneut. Anfang November wurden bei Leipzig erst mal drei infizierte Wildvögel auf sächsischen Boden gefunden (Kranich, Schwan und Graugans).
Wenig später wurden Tausende Zuchtgänse auf einem Meißner Hof vorsorglich gekeult. Das für Vogelseuchen zuständige Friedrich-Loeffler-Institut kann bisher keine Entwarnung geben.
Titelfoto: Bildmontage: Ove Landgraf (2)

