Zoofutter, Hackschnitzel, Kompost: Hier landen Dresdens Festbäumchen

Dresden - Weihnachten ist vorbei. Doch wo landen jetzt die Tausenden von Festbäumchen in Dresden? Längst nicht jedes Nadelgewächs wird über den Kompost oder das Lagerfeuer entsorgt.

Bis zu 400 Tannenbäume bekommen Zooinspektor Helmar Pohle (55) und seine Kollegen pro Saison geliefert.
Bis zu 400 Tannenbäume bekommen Zooinspektor Helmar Pohle (55) und seine Kollegen pro Saison geliefert.  © Holm Helis

Im Dresdner Zoo stehen Fichte, Tanne und Kiefer traditionell auf dem Speisezettel der Tiere: Zwischen Heiligabend und März werden die besten Nadelhölzer an Ziegen, Elefanten & Co. verfüttert.

"Wir bekommen die Bäume von Unternehmen und Betreibern von Weihnachtsmärkten. Die sind meist ohne gefährliche Metallstückchen oder Kunststoff", sagt Zooinspektor Helmar Pohle (55).

Jedes Tier hat seine eigenen Vorlieben. Elefanten etwa fressen den ganzen Baum, während manche Ziegenarten nur mit der Rinde vorliebnehmen. Vögel nutzen die Nadeln als Nistmaterial, die Löwen reiben ihr Fell am duftenden Baumharz.

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Zoo Dresden Dresdner Zoo erhofft sich dieses Jahr mehr Besucher, doch die Eintrittspreise steigen

Bis zu 400 Bäume bekommt der Zoo pro Saison angeliefert. "Zur Selbstabholung fehlen uns leider Zeit und Personal", stellt Pohle klar.

Für Himalaya-Bock Fiete (6) ist das Nadelgrün eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.
Für Himalaya-Bock Fiete (6) ist das Nadelgrün eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan.  © Holm Helis

Entsorgung der Baum-Massen kostet Stadt viel Geld

Die Striezel-Tanne auf dem Altmarkt ist schon abgeputzt. Sie wird zu Hackschnitzeln zerlegt und verfeuert.
Die Striezel-Tanne auf dem Altmarkt ist schon abgeputzt. Sie wird zu Hackschnitzeln zerlegt und verfeuert.  © Norbert Neumann

Eine feste und gleichzeitig nachhaltige Routine hat sich die Deutsche Bahn für den Dresdner Hauptbahnhof ausgedacht. Der 17 Meter hohe Weihnachtsbaum in der Eingangshalle des Bauwerkes ist nicht aus Holz, sondern aus Kunststoff.

Seit 2016 lässt der Logistikkonzern den Koloss über einen Dienstleister aus Thüringen anliefern, aufbauen und wieder einlagern. "So verfahren wir auch mit den anderen 17 mitteldeutschen Bahnhöfen", so Bahn-Sprecher Jörg Bönisch (53).

Die Striezel-Tanne auf dem Altmarkt wird in einzelne Stücke zersägt. Die enden dann in Form von Holzschnitzeln als Brennmaterial. Noch bis zum 10. Januar können die Dresdner ihre Weihnachtsbäume kostenlos bei einem der über 100 extra im Stadtgebiet eingerichteten Sammelplätze abgeben.

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Alternativ ist die Entsorgung über Wertstoffhöfe möglich. Bis zu 75.000 Euro kostet die Stadt die Entsorgung der Baum-Massen (2022: 228 Tonnen), finanziert über die allgemeinen Abfallgebühren.

Standorte der Bäumchen-Container: www.dresden.de/abfall

Titelfoto: Holm Helis

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