Dresden - Ob durch Erhängen, Erschießen oder einen Sturz von der Brücke: Jedes Jahr töten sich Hunderte Sachsen selbst, Dutzende sind es in Dresden. Unternimmt das Rathaus genug dagegen?
Neben Leipzig zählt Dresden zu den Selbstmord-Hotspots im Freistaat: In der Elbestadt brachte sich zuletzt (2023) rund alle vier Tage ein Mensch um.
Viel zu viele, bemängelt eine neue Online-Petition. Die Stadt Dresden solle Suizide konsequenter verhindern: Aushänge mit Notfallnummern anbringen, Auffangnetze unter Brücken installieren.
Doch auf TAG24-Anfrage verweist die Stadtverwaltung auf den Aufwand, der jetzt schon betrieben wird, um Dresdner im Leben zu halten.
Es gebe vielfältige kostenfreie Beratungsangebote: etwa beim Krisendienst, Krisentelefon, in psychiatrischen Krankenhäusern, Akutkliniken ... Städtische Internetseiten zur Suizidprävention seien informativ, würden alle Hilfsangebote auflisten.
Keine Auskunft gibt die Stadt über Orte, die lebensmüde Dresdner häufig aufsuchen. Unklar bleibt auch, ob diese besonders gesichert werden.
Bei Brücken, Aussichtstürmen und Hochhäusern besteht ein erhöhtes Gefahrenpotenzial
Klar ist: Brücken, Aussichtstürme und Hochhäuser in Dresden eignen sich für tödliche Stürze. Laut Verwaltung sind Ingenieurbauwerke und städtische Gebäude regulär gegen unbefugtes Betreten gesichert. Komme es wiederholt zu unbefugtem Betreten, komme die Polizei auf die Stadtverwaltung zu, um "ggf. notwendige Maßnahmen" zu besprechen.
Was sagt eigentlich Wohnungseigentümer Vonovia, dem viele hohe Plattenbauten im Stadtgebiet gehören? Haben Suizidale hier einfach Zutritt?
Das verneint Vonovia-Sprecher Christoph Metzner. "Die Dachbereiche sind durch ein separates Schließsystem gesichert." Nur autorisierte Personen könnten die Dächer betreten.
Hast Du Suizidgedanken? Die Telefonseelsorge bietet anonym und kostenfrei Hilfe: 0800/11 10 111 oder 0800/11 10 222.