Züchter gibt auf: Killer-Fuchs hat auch seine Hühner auf dem Gewissen

Dresden - Als wären die mindestens fünf toten Miezen des "Katzen-Killers" nicht schon genug: Der umtriebige Rotfuchs von Laubegast hat offenbar noch weitere Haustiere auf dem Gewissen. Wie nun bekannt wurde, machte er sich auch über Federvieh her.

Zugerichtet: So fand das Ehepaar die Seidenhühner im Garten vor.
Zugerichtet: So fand das Ehepaar die Seidenhühner im Garten vor.  © privat

Für Ralf B. (76) begann der Ärger im November 2022.

"Wir fuhren nur kurz zum Arzt und einkaufen", erinnert sich der Rentner, der seit 60 Jahren hobbymäßig züchtet. Mitten am helllichten Tag, zwischen 11 und 14 Uhr, schlich sich Reineke auf das Grundstück, tötete bei seinem ersten "Streich" gleich sieben edle Seidenhühner.

Als Ralf und seine Frau Roswitha (74) zurückkehrten, fanden sie einen Großteil ihrer Schützlinge tot und zerrupft im Garten liegend.

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Diesen Februar schlug der Fuchs erneut zu. Wieder mitten am Tag. Dieses Mal traf es bislang verschont gebliebene Tiere, die während des ersten Angriffs separat untergebracht waren.

Fünf weitere Hühner ließen ihr Leben. Doch dieses Mal wurde der rotfellige Täter in flagranti erwischt: Ein Nachbar machte Fotos.

Nun sind Ralf und Roswitha insgesamt nur noch fünf Hennen und ein Hahn übrig geblieben. Darunter befindet sich auch das letzte lebende Huhn aus der Zuchtlinie der Seidenhühner.

Ein Nachbar machte zum Tatzeitpunkt Fotos des hübschen Rotfuchses.
Ein Nachbar machte zum Tatzeitpunkt Fotos des hübschen Rotfuchses.  © Bildmontage: privat
Nur diese eine Henne blieb nach Reineckes Angriffen von der Zuchtlinie der Seidenhühner übrig.
Nur diese eine Henne blieb nach Reineckes Angriffen von der Zuchtlinie der Seidenhühner übrig.  © Petra Hornig

Schon der zweite Raubtier-Besuch: Zeit aufzuhören?

Es ist nicht das erste Mal, dass die Eheleute Verluste erleiden. Bereits vor vier Jahren "plünderte" ein Marder zweimal das Taubenhaus, überlistete sogar extra installierte Absicherungen aus Metall.

Das Geschehene mag grauenhaft wirken. Doch dem Fuchs gegenüber hegt Ralf B., der seine Hühner selbst schlachtet und isst, nur wenig Groll.

Seit 60 Jahren kümmert sich Hobbyzüchter Ralf B. (76) mit voller Hingabe um sein Federvieh.
Seit 60 Jahren kümmert sich Hobbyzüchter Ralf B. (76) mit voller Hingabe um sein Federvieh.  © Petra Hornig

Mit Blick auf sein Alter sagt er: "Für mich waren die Vorfälle ein Schicksalsschlag. Ein Hinweis, mit der Zucht nun langsam aufzuhören."

Titelfoto: Bildmontage: Petra Hornig, privat (2)

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