McLaren-Debakel in Kanada: Russell durchbricht Dominanz
Montreal (Kanada) - McLaren erlebt beim Großen Preis von Kanada kurz vor Schluss ein Debakel. George Russell (27) triumphiert im Silberpfeil souverän.
Alles in Kürze
- McLaren erlebt Debakel beim Großen Preis von Kanada
- George Russell triumphiert im Silberpfeil souverän
- Lando Norris nimmt Schuld für den Unfall auf sich
- Russell durchbricht McLaren-Dominanz mit seinem Sieg
- Norris verpasst Punkte und fällt im WM-Kampf zurück

Lando Norris (25) nahm die Schuld für diesen ersten großen Knall sofort auf sich. "Das geht auf mich, entschuldigt Jungs. Das war dumm von mir", funkte der Brite mit enttäuschter Stimme an seine McLaren-Crew - wenige Augenblicke zuvor war er mit Wucht ins Heck von Oscar Piastri (24) gerauscht und konnte anschließend nicht weiterfahren.
Sein Teamkollege wurde immerhin Vierter, stand nach Rennende aber mit blassem Gesicht und leerem Blick in der Boxengasse. Der Super-GAU bei McLaren war lange erwartet worden, in Montréal war es nun soweit.
Während es im Papaya-Team und damit im Fight um die WM-Spitze in der Formel 1 mächtig knallte fuhr Russell den ersten Saisonsieg für Mercedes ein. Bemerkenswert vor allem: Die beiden McLaren-Stars hatten mit der Spitze in Montréal nichts zu tun.
Vorne flog Russell im Silberpfeil nach dem Start von der Pole Position davon und ließ Weltmeister Max Verstappen (27) im Red Bull hinter sich. Auf Platz drei bejubelte der 18-jährige Kimi Antonelli im zweiten Mercedes sein erstes Podium in der Formel 1.
Die eigentlich favorisierten McLaren blieben auf dem Circuit Gilles-Villeneuve erstaunlich blass - zum ersten Mal in diesem Jahr durfte kein Fahrer des Papaya-Teams auf dem Treppchen Champagner verspritzen.
George Russell durchbricht McLaren-Dominanz

Mit seinem Sieg durchbrach Russell im zehnten Saisonrennen zudem die Dominanz von Red-Bull-Star Verstappen und McLaren. Zuvor hatten nur sie gewonnen, Russell belohnte sich für sein bislang starkes Jahr im Schatten der drei.
Im Hinblick auf seine Zukunft ist sein vierter Karrieresieg goldwert, sein Vertrag bei Mercedes läuft bislang am Saisonende aus. "Es ist super, wieder ganz oben zu stehen, das letzte Mal ist lange her", sagte Russell, "aber ich will nicht zu viele Hoffnungen schüren. Unser Auto funktioniert eben gut in diesen kühleren Bedingungen. Wir genießen das, die Zeit wird zeigen, wie es weitergeht."
Im Kampf um die WM-Spitze verpasste Norris indes sich selbst einen Wirkungstreffer, der Kontakt mit Piastri wirft ihn weit zurück: 22 Punkte Vorsprung hat der Spitzenreiter aus Australien nun.
Auf den Plätzen fünf und sechs folgten die Ferrari-Piloten Charles Leclerc (27) und Lewis Hamilton (40). Der Emmericher Nico Hülkenberg (37) durfte sich nach seinen überraschenden Punkten zuletzt in Spanien erneut über Zählbares freuen. In seinem Sauber wurde der 37-Jährige hinter Fernando Alonso (Aston Martin) Achter.
Titelfoto: Christinne Muschi/The Canadian Press/AP/dpa