Sexarbeit in Thüringen: Zahl der Prostituierten steigt
Von Marie-Helen Frech
Alles in Kürze
- Zahl der Prostituierten in Thüringen steigt wieder.
- 242 Prostituierte waren Ende vergangenen Jahres angemeldet.
- Die meisten Sexarbeitenden kommen aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien.
- Der Großteil der Prostituierten ist zwischen 21 und 45 Jahre alt.
- Prostitution gilt in Deutschland als normales Gewerbe.
Erfurt - Pornodarstellerinnen, Bordell-Mitarbeiterinnen oder Escort-Service-Anbieterinnen: In Thüringen ist die Zahl der Prostituierten wieder gestiegen.

Ende vergangenen Jahres waren im Freistaat 242 Prostituierte regulär angemeldet, wie das Landesamt für Statistik mitteilte. Das waren demnach 73 Menschen mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl war dennoch deutlich niedriger als noch vor der Corona-Pandemie. Ende 2019 waren 384 Prostituierte bei den Ämtern registriert gewesen.
54 der 242 Sexarbeitenden hatten die rumänische, 40 die ungarische und 37 die bulgarische Staatsbürgerschaft. Der Großteil der angemeldeten Prostituierten war den Statistikern zufolge zwischen 21 und 45 Jahre alt. Im Landkreis Gotha waren mit 31 Prozent die meisten von ihnen bei den Ämtern gemeldet, rund 27 Prozent waren es in der Stadt Erfurt.
Die Zahlen der Statistik beziehen sich jedoch nur auf Verwaltungsvorgänge, also etwa, wenn Behörden Bescheinigungen ausstellen, oder diese verlängern. Zudem bedeutet eine Anmeldung bei Thüringer Behörden nicht, dass die Sexarbeitende auch in Thüringen tätig ist.
Prostitution gilt in Deutschland seit einigen Jahren rechtlich als normales Gewerbe. Bordelle benötigen eine Betriebserlaubnis, Prostituierte sind verpflichtet, ihre Tätigkeit anzumelden und regelmäßig zur Gesundheitsberatung zu gehen.
Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa