Dokureihe im MDR: Deutschlands erster Amoklauf an einer Schule jährt sich zum 20. Mal

Erfurt - Am 26. April 2002 blickt ganz Deutschland fassungslos nach Erfurt. An diesem Tag sterben bei einem Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium 17 Menschen. 20 Jahre nach der Tat sprechen Zeitzeugen, wie sie einen der dunkelsten Tage in der Geschichte Thüringens erlebt haben.

Auch 20 Jahre später ist der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium allgegenwärtig.
Auch 20 Jahre später ist der Amoklauf am Erfurter Gutenberg-Gymnasium allgegenwärtig.  © Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

Es ist Freitagmorgen kurz vor 10 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt sitzen die Schülerinnen und Schüler des Erfurter Gutenberg-Gymnasiums nichts ahnend in ihren Klassenräumen. Bis dahin ist es ein Schultag wie jeder andere. Doch innerhalb von wenigen Minuten ändert sich alles. Der ehemalige Schüler Robert Steinhäuser betritt mit einer Sportwaffe das Gebäude.

Innerhalb von zehn Minuten richtet der 19-Jährige ein Massaker an. Mit seiner Waffe erschießt er 16 Menschen, gibt mehr als 40 Schüsse ab. Seine Tat ist geplant. In einem Sportschützenverein hatte er sich auf das Blutbad vorbereitet.

Steinhäuser läuft Amok und macht vor nichts Halt. Er tötet elf Lehrkräfte - eine davon hatte sich ihm in den Weg gestellt - eine Referendarin, eine Sekretärin, zwei Schüler und einen Polizisten. Anschließend bringt er sich selbst um. Viele Schüler verschanzen sich und rufen um "Hilfe". Schwer bewaffnete Polizisten riegeln das Gebäude ab.

Erster Amoklauf an deutscher Schule: Massaker am Erfurter Gymnasium jährt sich zum 22. Mal
Erfurt Erster Amoklauf an deutscher Schule: Massaker am Erfurter Gymnasium jährt sich zum 22. Mal

Es sind Bilder, die in Thüringen und bundesweit für Entsetzen sorgen, denn gleichzeitig ist es der erste Amoklauf an einer deutschen Schule. Die Verarbeitung der schrecklichen Tat Steinhäusers dauert auch 20 Jahre danach noch an.

Erfurter Amoklauf geschah am 26. April 2002

Am 26. April dieses Jahres jährt sich der Amoklauf zum 20. Mal. Der MDR erinnert mit einer fünfstelligen Serie namens "AMOK - Erfurt und die Folgen" an die Gräueltat und arbeitet die traumatischen Folgen auf. Zeitzeugen von damals sprechen erstmalig vor der Kamera über den schwarzen Tag und wie das Massaker ihr weiteres Leben verändert und beeinflusst hat.

Die Dokureihe wird ab dem 21. April exklusiv in der ARD-Mediathek veröffentlicht. Am 24. April (22.50 Uhr) zeigt der MDR dann die kompletten fünf Teile in einem Stück im TV.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa-Zentralbild/dpa

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