Ziege, Bratwurst und 5,5 Promille intus: Die kuriosesten Polizeieinsätze in Thüringen

Erfurt - Ob falscher Alarm wegen Bratwürsten oder ein Ziegenbock, der gern Auto fährt - für die Thüringer Polizei gab es 2022 so manch kuriosen Einsatz. Ein Rückblick.

Die Polizisten haben in diesem Jahr den ein oder anderen denkwürdigen Einsatz erlebt. (Symbolfoto)
Die Polizisten haben in diesem Jahr den ein oder anderen denkwürdigen Einsatz erlebt. (Symbolfoto)  © Friso Gentsch/dpa

Grillen im Sommer? Das kann ja jeder. So oder ähnlich dachte es sich wohl auch eine vierköpfige Familie in Erfurt. Ein Anrufer meldete Mitte Januar Rauch in einer Gartenanlage und alarmierte die Feuerwehr. Vor Ort stellte sich heraus, dass die Familie dort nur die Grillsaison einläutete – mit Original Thüringer Rostbratwürsten.

Aber nicht nur Würstchen können falschen Alarm auslösen: Im Landkreis Gotha glaubte ein Mann an einem frühen Morgen im August, aus Richtung des Freibads einen kleinen Jungen laut nach seiner Mutter rufen zu hören. Daraufhin verständigte er die Polizei.

Vor Ort stellten die Beamten fest, dass die Geräusche nicht von einem Kind stammten. Was der Mann gehört hatte, war ein krähender Hahn aus der Nachbarschaft. Ebenso laut, aber weniger dramatisch. Glück gehabt!

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Weniger Glück hatte ein Besucher des historischen Bismarckturms in Jena. Nachdem er die schöne Aussicht in 15 Metern Höhe genossen hatte, wollte er den Turm wieder verlassen. Doch der Turmwärter hatte die Türen versehentlich schon abgeschlossen.

Das Problem: Der Mann hatte kein Handy mit. Also habe er sich mit Hilferufen bemerkbar gemacht - mit Erfolg. Wenig später konnte "das männliche Rapunzel wohlbehalten sein Turmgefängnis verlassen", so die Polizei.

Ein Ziegenbock im Auto, mega Alkoholwert und Rentnerin auf Abwegen

Ende Februar hatte ein Ziegenbock mal so eben ein Polizeiauto beschlagnahmt. Ein Einsatz, der den Beamten sicher etwas länger in Erinnerung blieb.
Ende Februar hatte ein Ziegenbock mal so eben ein Polizeiauto beschlagnahmt. Ein Einsatz, der den Beamten sicher etwas länger in Erinnerung blieb.  © Landespolizeiinspektion Nordhausen

Im Einsatz war die Polizei im Oktober auch im Wald bei Gräfenthal, um einer 82-Jährige zu helfen. Die Dame hatte sich verfahren und steckte fest, per GPS konnte sie geortet und aus dem Wald geleitet werden.

Eine regelrechte Schnapstour hat ein 42-Jähriger im südwestlichen Schmalkalden hingelegt, mit 5,5 Promille intus. Er hatte zunächst an einer Tankstelle eine Flasche Schnaps gestohlen. Wenig später wurde er in einem Lebensmittelgeschäft mit einer weiteren Flasche erwischt und zog dann zum nächsten Laden weiter, wo er vor den Augen des Personals zügig zwei Flaschen leerte.

Beamte brachten den Schnapsdieb nach Hause. Der 42-Jährige schlief seinen Rausch allerdings nur kurz aus und ging dann wieder auf Diebestour. Er kam in Gewahrsam und wurde am Tag darauf mit mehreren Anzeigen wieder entlassen.

Was die Kripo bei einer Durchsuchung im Kyffhäuserkreis erwartete, war dann doch eher ungewöhnlich. Als die Beamten mit ihrem Auto vor Ort ankamen, sagte ein Zeuge noch: "Passen Sie auf, er fährt gerne Auto".

Da kletterte auch schon ein Ziegenbock auf die Rückbank des Wagens und machte es sich dort gemütlich. Eine Spritztour habe es trotzdem nicht gegeben.

Ein Känguru machte im Landkreis Sonneberg Probleme

Für tierische Aufregung sorgte auch ein Känguru - und löste etwa im Oktober bei Sonneberg einen Auffahrunfall aus. Der Fahrer musste wegen des Tieres, das über die Straße hüpfte, plötzlich bremsen.

Es könnte sich dabei um das Känguru aus dem Tiergarten Sonneberg gehandelt haben, das immer wieder mal ausbüxt und außerhalb des Tierparks unterwegs ist.

Bereits im Mai hatte sich ein Känguru in Sonneberg auf ein Privatgrundstück verirrt und musste wieder eingefangen werden.

Titelfoto: Landespolizeiinspektion Nordhausen

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