Haben rechtsextreme Positionen in Thüringen zugenommen? Das geht aus einer Studie hervor!

Erfurt - Viele Thüringer sind einer Studie zufolge unzufrieden mit der Demokratie. 19 Prozent vertreten rechtsextreme Positionen. Dieser Wert war schon mal besser - und liegt nun auf Vor-Pandemie-Niveau.

Die Politikwissenschaftlerin Marion Reiser stellte den Thüringen-Monitor in Erfurt vor.
Die Politikwissenschaftlerin Marion Reiser stellte den Thüringen-Monitor in Erfurt vor.  © Martin Schutt/dpa

In Thüringen ist einer Studie zufolge mehr als die Hälfte der Menschen unzufrieden mit der Umsetzung der Demokratie, 19 Prozent haben rechtsextreme Einstellungen.

Das geht aus dem aktuellen Thüringen-Monitor hervor, den die Politikwissenschaftlerin Marion Reiser am Dienstag in Erfurt vorstellte. Demnach gaben 45 Prozent der Befragten an, mit der Praxis der Demokratie zufrieden zu sein. Die Staatsform der Demokratie an sich wird hingegen von einer breiten Mehrheit von 88 Prozent unterstützt.

Der Thüringen-Monitor wird jährlich im Auftrag der Staatskanzlei von Forschern der Friedrich-Schiller-Universität Jena erhoben. Die Studie gibt es im Freistaat seit dem Jahr 2000 und untersucht unter anderem die politischen Einstellungen der Menschen in Thüringen.

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Während der Corona-Pandemie hatte es deutlich höhere Werte bei der Demokratiezufriedenheit und niedrigere Werte bei rechtsextremen Einstellungen gegeben.

Angleichung der Werte

Reiser sagte, dass es nun zu einer Angleichung der Werte auf das Vor-Corona-Niveau komme - im aktuellen Thüringen-Monitor vertraten 19 Prozent der Befragten rechtsextreme Einstellungen.

Dieser Wert entspreche dem Durchschnittswert der Jahre 2007 bis 2019. Zum Vergleich: Im Jahr 2020 zeigten sich 68 Prozent der Befragten zufrieden mit der Demokratie, 17 Prozent vertraten rechtsextreme Einstellungen, im Jahr 2021 sank dieser Wert sogar auf elf Prozent.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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