Sie war Bürgermeisterin und floh vor den Taliban: 28-Jährige mit Lutherpreis ausgezeichnet

Schmalkalden - Für ihr Wirken als erste Bürgermeisterin einer afghanischen Provinz ist die Frauenrechtlerin Zarifa Ghafari mit dem Lutherpreis "Das unerschrockene Wort" ausgezeichnet worden.

Zarifa Ghafari (28) amtierte als erste weibliche Bürgermeisterin in der afghanischen Provinz Maidan Wardak. (Archivbild)
Zarifa Ghafari (28) amtierte als erste weibliche Bürgermeisterin in der afghanischen Provinz Maidan Wardak. (Archivbild)  © Federico Gambarini/dpa

Die 28-Jährige nahm den mit 10.000 Euro dotierten Preis des Bunds der deutschen Lutherstädte am Samstag auf Schloss Wilhelmsburg in Schmalkalden entgegen. Die Stadt hatte Ghafari vorgeschlagen.

Ghafari amtierte nach Angaben der Stadtverwaltung von 2018 bis 2021 als erste weibliche Bürgermeisterin in der afghanischen Provinz Maidan Wardak. Dort setzte sie sich vor allem für den Schutz und die Rechte afghanischer Frauen ein.

So eröffnete sie etwa einen Markt nur für Frauen und schuf so Arbeitsplätze für diese. Nach der Machtergreifung der Taliban im Sommer 2021 konnte Ghafari mit ihrer Familie nach Deutschland fliehen.

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Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung wird alle zwei Jahre vom Bund der 16 deutschen Lutherstädte verliehen.

Im Sinne der Zivilcourage Luthers (1483-1546) - der mit seinen Thesen gegen den Ablasshandel Papst und Kaiser die Stirn bot - ehrt der Preis Menschen, die mutig ihre Stimme erheben und agieren.

Titelfoto: Federico Gambarini/dpa/Montage

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