Nach Döpfner-Skandal: Ramelow schlägt Warnhinweis auf Springer-Produkten vor

Erfurt - Die Vorwürfe gegenüber Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner (60) sind groß. Ebenso die Empörung über die Ansichten und Äußerungen des Medien-Moguls. Scharfe Kritik regt sich dabei insbesondere aus Politik-Thüringen.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) schlägt vor, Springer-Produkte mit einem Warnhinweis zu versehen. (Archivbild)
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) schlägt vor, Springer-Produkte mit einem Warnhinweis zu versehen. (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Ossis seien entweder Faschisten oder Kommunisten, seine Mutter habe ihn "immer vor den Ossis gewarnt" oder Ex-Kanzlerin Angela Merkel (68), der "Sargnagel der Demokratie".

Diese sowie andere fragwürdige Äußerungen sollen einem Enthüllungsbericht zufolge von Mathias Döpfner stammen. Auch sollen Äußerungen belegen, wie er die "Bild" instrumentalisierte, um seine persönlichen politischen Ansichten durchzusetzen.

Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (67, Linke) schlug unter anderem via Twitter vor, dass auf Springer-Produkte ein "Warnbalken" aufgedruckt werde.

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Zudem teilte er mit: "Das nennt man wohl GesinnungsJournalismus. Nicht die Geschichte gilt es zu erzählen, sondern ein Wahlgewinner ist zu erzeugen. Dazu eine verächtliche Sprache über Menschen und eine antidemokratische Haltung."

Auch der aus Erfurt stammende Ostbeauftragte der Bundesregierung Carsten Schneider (47, SPD) äußerte sich kritisch.

"Die Spaltung unseres Landes darf kein Geschäftsmodell sein", schrieb er auf Twitter. Und weiter: "So viel Größenwahn und Verachtung für die Demokratie ist an der Spitze eines Verlages nicht tragbar."

Springer-Chef Mathias Döpfner (60) steht nach einem Enthüllungsbericht im Kreuzfeuer der Kritik. (Archivbild)
Springer-Chef Mathias Döpfner (60) steht nach einem Enthüllungsbericht im Kreuzfeuer der Kritik. (Archivbild)  © Britta Pedersen/dpa

Axel Springer, der zeitlebens für die Wiedervereinigung eingetreten sei, hätte solche Entgleisungen nicht akzeptiert, so Schneider.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

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