Thüringer Linken-Fraktion verlässt Format zur Mehrheitsfindung

Von Stefan Hantzschmann

Erfurt - Die Thüringer Linke-Fraktion hat ein Gesprächsformat zur Mehrheitsfindung angesichts der Patt-Situation im Thüringer Parlament verlassen.

Katja Mitteldorf (*1985), parlamentarische Geschäftsführerin der Linke-Fraktion (rechts) - hier neben dem Fraktionsvorsitzenden Christian Schaft (*1991), sagte "Die Fraktion ist nicht Mehrheitsbeschaffer für die Brombeere." (Archivbild)
Katja Mitteldorf (*1985), parlamentarische Geschäftsführerin der Linke-Fraktion (rechts) - hier neben dem Fraktionsvorsitzenden Christian Schaft (*1991), sagte "Die Fraktion ist nicht Mehrheitsbeschaffer für die Brombeere." (Archivbild)  © Martin Schutt/dpa

Sie könne sich nicht auf Vereinbarungen im 3+1-Format verlassen, sagte die parlamentarische Geschäftsführerin der Linke-Fraktion, Katja Mitteldorf (*1985).

Zuvor hatten die Zeitungen der Funke Mediengruppe über den Ausstieg der Linken aus dem Format berichtet.

"Für mich ist, so wie 3+1 gelebt worden ist in den vergangenen Monaten, ist es jetzt tot", sagte Mitteldorf. Sie sei auch aus einer entsprechenden Chat-Gruppe ausgetreten.

Ministerien schaffen Sparvorgaben nicht - Wolf wies immer wieder auf Haushaltsloch hin
Erfurt Politik Ministerien schaffen Sparvorgaben nicht - Wolf wies immer wieder auf Haushaltsloch hin
"Blockade im Landtag" - CDU-Fraktion startet neuen Richter-Anlauf
Erfurt Politik "Blockade im Landtag" - CDU-Fraktion startet neuen Richter-Anlauf

Das 3+1-Format ist ein wiederkehrendes Gesprächstreffen auf Ebene der parlamentarischen Geschäftsführer von CDU, BSW, SPD und der Linken.

Es wurde geschaffen, um Mehrheiten im Landtag zu organisieren. In Thüringen gibt es eine Brombeer-Regierung aus CDU, BSW und SPD. Das Bündnis hat im Landtag keine eigene Mehrheit - es besteht ein Patt zur Opposition aus Linke und AfD. Bei der Verabschiedung von Gesetzen ist es auf das Verhalten der Opposition angewiesen.

"Die Fraktion ist nicht Mehrheitsbeschaffer für die Brombeere", sagte Mitteldorf. Sie habe selbst viel Geduld bewiesen und neun Monate gewartet, dass die Brombeer-Akteure ihre Rolle finden. Wie es weitergehe, sei nicht das Problem ihrer Fraktion.

Vor der Sommerpause waren keine Treffen im 3+1-Format mehr angesetzt. Mitteldorf schloss nicht aus, dass das Format neu belebt werden könnte. "Wir haben ja hier eine Verantwortung für dieses Land", sagte sie. Aber es sei nicht an ihrer Fraktion, dazu Vorschläge zu machen.

Titelfoto: Martin Schutt/dpa

Mehr zum Thema Erfurt Politik: