Mann wirft an Gedenkstätte volle Flasche auf jüdische Besucherin und ruft "Allahu akbar"

Frankfurt am Main - Nach einem antisemitischen Übergriff auf eine jüdische Besuchergruppe in Frankfurt am heutigen Donnerstag ermittelt nun der Staatsschutz

Der Übergriff ereignete sich in der Nähe der Erinnerungsstätte für Verbrechen an der EZB. (Archivbild)
Der Übergriff ereignete sich in der Nähe der Erinnerungsstätte für Verbrechen an der EZB. (Archivbild)  © Boris Rössler/dpa

Ein Sprecher der Frankfurter Polizei schilderte den Vorfall, der sich an der Erinnerungsstätte für Verbrechen aus der NS-Zeit auf dem Gelände der EZB ereignet hatte.

Demnach hielt sich eine Besucherin etwas abseits der jüdischen Gruppe auf, als fünf junge Männer im Alter etwa zwischen 18 und 20 Jahren auf sie zukamen und eine volle PET-Flasche vor sich her kickten. Die Frau habe daraufhin die Jugendlichen gefragt, was das solle.

Daraufhin habe einer aus der Gruppe die Flasche in die Hand genommen und senkrecht in die Luft geworfen. Die Flasche habe den Kopf der Frau nur knapp verfehlt und sei neben ihr auf dem Boden aufgeschlagen. Bei der Aktion soll der Jugendliche "Allahu akbar" geschrien haben.

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Die Frau habe dann um Hilfe gerufen und der Rest ihrer Besuchergruppe kam hinzu. Ein Mitarbeiter der Stadt, der die Gruppe begleitete, wies laut dem Polizeisprecher die jungen Männer zurecht, woraufhin sich der Flaschen-Werfer entschuldigte. Anschließend entfernten sich die fünf Männer.

Stadt Frankfurt hat Strafanzeige gestellt

Der Frankfurter Oberbürgermeister Mike Josef (40, SPD) hat mittlerweile auf das Geschehen reagiert und sein Entsetzen über den Vorfall geäußert: "Das ist völlig inakzeptabel, deshalb hat die Stadt auch Strafanzeige gestellt", sagte er.

Der hessische Antisemitismusbeauftrage Uwe Becker (53, CDU) verurteilte die "Hemmungslosigkeit, mit der hier an der Gedenkstätte Juden antisemitisch beleidigt und angegriffen wurden".

"Dies war kein blöder Jugendstreich, sondern Hass gegen als Juden erkennbare Besucher unserer Stadt", sagte Marc Grünbaum, Vorstand der Jüdischen Gemeinde.

Titelfoto: Boris Rössler/dpa

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