Treffen mit "minderjährigen Frauen" auf Dating-App enden mit brutalen Raubüberfällen
Frankfurt am Main - Die Täter gaben sich auf der Dating-Plattform Lovoo als minderjährige Frauen mit den Namen "Lena" oder "Jana" aus, doch die Profile waren Fakes. Auf diese Weise lockten die Kriminellen mehrere Männer in Hinterhalte, die mit teils sehr brutalen Überfällen endeten.
Alles in Kürze
- Täter locken Männer auf Dating-App Lovoo in Hinterhalte
- Männer werden durch Drohungen und Gewalt ausgeraubt
- Ein 23-jähriger Mann sitzt in Untersuchungshaft
- Vier Beschuldigte im Alter von 20 bis 25 Jahren identifiziert
- Polizei vermutet hohe Dunkelziffer von Opfern

Ein 23-jähriger Mann soll Teil der kriminellen Bande gewesen sein. Am 15. Juli wurde er von der Polizei festgenommen und einer Ermittlungsrichterin vorgeführt.
Der Verdächtige sitzt seitdem in Untersuchungshaft, wie das Polizeipräsidium Frankfurt und die Frankfurter Staatsanwaltschaft am Montag gemeinsam mitteilten.
Die Bande soll das klare Ziel gehabt haben, "ihre Opfer durch Drohungen und unter Anwendung von Gewalt unter anderem zu Bargeldabhebungen an Geldautomaten zu bewegen", wie ein Sprecher erklärte.
Neben dem 23-Jährigen seien drei weitere Personen als mutmaßliche Bandenmitglieder identifiziert worden.
Mann durch Frankfurter Park gejagt und mit Rasierklingen bedroht

Die vier Beschuldigten seien zwischen 20 und 25 Jahren alt. Sie gelten alle als dringend tatverdächtig, Männer über die Dating-App Lovoo in die Falle gelockt zu haben. Den Opfern wurden Wertgegenstände wie Handys und Bargeld geraubt.
Im Mai etwa wurde ein Mann von den Räubern durch einen Frankfurter Park gejagt und dabei geschlagen und getreten. Auch sei dem Opfer angedroht worden, ihm mit Rasierklingen das Gesicht zu zerschneiden.
Vor dem Hintergrund dieser brutalen Drohung sollen der verdächtige 23-Jährige und seine Mittäter "dem Opfer 490 Euro und das Mobiltelefon entwendet haben".
"Auch sollen die Beschuldigten Ausweisdokumente der Geschädigten fotografiert und damit gedroht haben, diese mit den Chat-Verläufen zu veröffentlichen", hieß es weiter.
Die Ermittlungen gegen die vier Beschuldigten dauern an. Der Sprecher ergänzte, dass die Ermittler von einer hohen Dunkelziffer von Opfern ausgehen. Zum Abschluss wurde daher der Appell formuliert, "sich bei der Polizei zu melden, damit weitere Taten aufgeklärt werden können".
Titelfoto: Montage: 5vision Media/dpa, Monika Skolimowska/dpa, Jonas Walzberg/dpa