Gewalt-Vorwürfe gegen Polizisten in Frankfurt: Innenminister kündigt Maßnahmen an

Von Lukas Fortkord

Wiesbaden/Frankfurt am Main - Es geht um den Vorwurf der Körperverletzung im Amt: Der Skandal um mutmaßliche Gewalt-Exzesse im 1. Polizeirevier von Frankfurt hat den hessischen Innenminister Roman Poseck (55, CDU) dazu veranlasst, erste Maßnahmen anzukündigen.

Der hessische Innenminister Roman Poseck (55, CDU) äußerte sich zu dem Frankfurter Polizei-Skandal.  © Andreas Arnold/dpa

Der Minister sprach von baulichen und organisatorischen Veränderungen im 1. Revier.

So soll unter anderem der Wachbereich umgestaltet werden, um Besucher und den Weg von Festgenommenen zu trennen. Zudem soll es öfter Supervisionen geben und vorwiegend "erfahrene Beamte in einem herausfordernden Arbeitsumfeld" eingesetzt werden.

Poseck traf sich am Mittwoch in Wiesbaden mit Landespolizeipräsident Felix Paschek (49), dem Frankfurter Polizeipräsidenten Stefan Müller (63) und dem neuen Leiter des 1. Polizeireviers, um über die Situation zu beraten.

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Der Innenminister kündigte zudem an, das Revier am 10. November zu besuchen, um sich selbst ein Bild zu machen.

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Haben Frankfurter Polizisten den Kopf eines Mannes gegen Wand und Tür gestoßen?

Gegen mehrere Frankfurter Polizisten steht der Vorwurf der Körperverletzung im Amt im Raum. (Symbolbild)  © Montage: dpa/Boris Roessler, dpa/Boris Roessler

Vor knapp zwei Wochen waren Vorwürfe gegen mehrere Polizistinnen und Polizisten des Reviers in der Frankfurter City publik geworden.

Im Fokus der Ermittlungen stehen fünf Polizeibeamtinnen und zwölf Polizeibeamte im Alter zwischen 24 und 56 Jahren, die im Streifendienst und in führenden Positionen eingesetzt waren.

Sie sollen im Zeitraum von Februar bis Ende April 2025 insgesamt sechs Männern während oder nach deren Festnahme "unberechtigt körperlichen Schaden" zugefügt oder "dies geduldet und die Taten nicht angezeigt" haben.

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Konkret geht man von Schlägen, Tritten und Stößen des Kopfs gegen Wand und Tür aus, sagte Staatsanwaltschaftssprecher Dominik Mies. In einem Fall soll ein Geschädigter eine Treppe hinuntergestoßen worden sein.

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