Streit um mehr Geld: Morgen ganztägiger Busfahrer-Streik in und um Frankfurt

Frankfurt am Main - Mit einem ganztägigen Warnstreik will die Gewerkschaft ver.di am heutigen Donnerstag weite Teile des Busverkehrs in Hessen lahmlegen.

In und um Frankfurt treten am heutigen Donnerstag etliche Busfahrer privater Betriebe in den Streik. (Archivfoto)
In und um Frankfurt treten am heutigen Donnerstag etliche Busfahrer privater Betriebe in den Streik. (Archivfoto)  © Frank May dpa/lhe

Grund sind die stockenden Tarifverhandlungen mit dem Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer (LHO) für rund 6000 Beschäftigte, wie die Gewerkschaft am Dienstag mitteilte.

Bestreikt werden private Busbetriebe in Homberg/Efze, Melsungen, Rotenburg, Fulda, Gießen, Frankfurt, Offenbach, Oberursel, Hanau, Nidderau, Büdingen, Weiterstadt, Rüsselsheim und Wiesbaden.

Die Situation sei dramatisch, sagte ver.di-Sekretär Jochen Koppel. "Es herrscht dramatischer Personalmangel, sie fahren überlange Schichten, haben geteilte Dienste, kurze Pausen, zahllose Überstunden, hohe Krankenstände." ver.di verlangt daher, dass die Gehälter zweimal um jeweils 8,5 Prozent steigen. Zudem soll es einen Inflationsausgleich von 3000 Euro für jeden Beschäftigten geben.

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Der Landesverband Hessischer Omnibusunternehmer äußerte "wenig Verständnis" für die Warnstreik-Ankündigung der Gewerkschaft. Mit Blick auf vereinbarte weitere Tarifvertrags-Gespräche am 29. und 30. April unter Beteiligung eines Mediators halte der LHO die Streiks für unnötig.

"Die Verhandlungen haben kaum richtig begonnen, schon wird ein erster Streik angekündigt", teilte LHO-Geschäftsführer und Verhandlungsführer Volker Tuchan mit.

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Die Frankfurter Nahverkehrsgesellschaft Traffiq rechnet damit, dass am Donnerstag von Betriebsbeginn an nahezu alle 68 Frankfurter Buslinien bestreikt werden. Alternative könne man mit den nicht bestreikten Verkehrsmitteln S-Bahn, U-Bahn und Straßenbahn fahren.

Um den Forderungen Nachdruck zu verleihen, sollen auch Beschäftigte in den Solidaritätsstreik treten, die nach dem Tarifvertrag für den Nahverkehr bezahlt werden. ver.di hat dazu in den Verkehrsbetrieben in Hanau, Offenbach, Rüsselsheim und Gießen aufgerufen.

Titelfoto: Frank May dpa/lhe

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