Familiendrama: Mann sticht auf Ehefrau ein und zündet Sohn an

Hamburg – Ein Familiendrama hat sich am Freitagabend in einem Mehrfamilienhaus in Hamburg-Lurup abgespielt.

Ein Polizist rennt zwischen Einsatzfahrzeugen vor dem Wohnhaus.
Ein Polizist rennt zwischen Einsatzfahrzeugen vor dem Wohnhaus.  © Jonas Walzberg/dpa

Dort soll ein Mann sich selbst, seine getrennt lebende Frau und seine beiden Kinder schwer verletzt haben. Drei von ihnen, darunter der Tatverdächtige, schwebten am Freitagabend in Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte.

Ersten Erkenntnissen zufolge hatte der Mann am Freitag im Stadtteil Lurup in einem Mehrfamilienhaus zunächst die 40 Jahre alte Frau angegriffen, wie ein Feuerwehrsprecher am Freitag gesagt hatte.

Die Polizei teilte am Abend mit, der 49-Jährige habe ihr mehrere Stich- und Schnittverletzungen zugefügt. Anschließend kam es laut Polizei zu einem Wohnungsbrand, bei dem der 49-Jährige sowie dessen 10 Jahre alter Sohn schwerste Brandverletzungen erlitten.

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Bei Vater, Mutter und Sohn waren die Verletzungen demnach lebensbedrohlich. Die 12-jährige Tochter des Paares habe eine Rauchvergiftung erlitten. Sie sei schwer, aber nicht lebensgefährlich verletzt, hieß es.

Sowohl die Mutter als auch der zehn Jahre alte Sohn mussten mit dem Hubschrauber in Kliniken geflogen werden. Die zwölf Jahre alte Tochter sowie der Mann wurden ebenfalls ins Krankenhaus gebracht. Alle vier seien zunächst noch ansprechbar gewesen.

Durch die Rauchgase seien zudem drei Polizisten, die als Erstes am Brandort waren, leicht verletzt worden. Sie wurden vorsorglich ins Krankenhaus gebracht. Zudem wurden 15 weitere Menschen aus dem fünfgeschossigen Haus geholt. Sie blieben unverletzt. Noch am Abend hatten die 60 Feuerwehrleute den Brand gelöscht und die Einsatzstelle dem Landeskriminalamt übergeben.

Update, 14.30 Uhr: Mordkommission und Branddezernat im Einsatz

Am Samstag gehen die Ermittlungen am Tatort weiter. In dem Mehrfamilienhaus im Hamburger Stadtteil Lurup sind nach Polizeiangaben nun Beamte der Mordkommission, des Kriminaldauerdienstes und des Branddezernates im Einsatz. 

Sie sind auf der Suche nach den Hintergründen, dem Motiv und dem genauen Ablauf der Tat am Freitagabend.

Der Verdächtige wurde vorläufig festgenommen und wird nun polizeilich überwacht. Ihm werden zwei versuchte Tötungsdelikte und schwere Brandstiftung vorgeworfen. 

Der Verdacht, dass er auch seinen Sohn umbringen wollte, stehe zumindest im Raum, so eine Polizeisprecherin. 

Titelfoto: Jonas Walzberg/dpa

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