Sex-Attacke im Hamburger Hauptbahnhof: Zivilcourage verhindert Schlimmeres

Hamburg - In der Nacht zum Samstag wurden am Hamburger Hauptbahnhof zwei Frauen (19 und 20) sexuell belästigt. Schlimmeres konnte durch mutiges Eingreifen von zwei Passanten verhindert werden. Gegen eine der couragierten Personen wird nun aber ebenfalls ermittelt.

Ein Betrunkener belästigt zwei jungen Frauen im Hamburger Hauptbahnhof. Ein Mann kommt ihnen zu Hilfe - und wird attackiert. (Symbolbild)
Ein Betrunkener belästigt zwei jungen Frauen im Hamburger Hauptbahnhof. Ein Mann kommt ihnen zu Hilfe - und wird attackiert. (Symbolbild)  © Rabea Gruber/dpa

Ein 37-jähriger Ghanaer hatte die zwei jungen Frauen gegen 0.13 Uhr am Bahnsteig 1 am Po angegrapscht.

Eine Frau (19) und ein deutscher Mann (19) zeigten dann Zivilcourage und schritten ein. Wie die Polizei berichtet, verhinderten sie weitere Tathandlungen durch lautstarkes Ansprechen des Tatverdächtigen.

Der Ghanaer griff daraufhin den 19-Jährigen an und schlug ihm ins Gesicht. Mitarbeiter der DB Sicherheit eilten herbei und konnten den 37-Jährigen bis zu Eintreffen der Bundespolizei festhalten.

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Diese rückte direkt mit mehreren Streifen an und brachten den Beschuldigten zum Revier am Hauptbahnhof. Dort wurde festgestellt, dass er mit 1,99 Promille unterwegs gewesen war.

Weil er sich nicht beruhigen wollte, verblieb er bis fast 5 Uhr morgens im sogenannten Unterbindungsgewahrsam der Bundespolizei. Gegen ihn wird jetzt in einem Strafverfahren wegen Körperverletzung und sexueller Belästigung ermittelt.

Junge Frauen nach Sex-Attacke in Hamburg unter Schock

Wie die Polizei später am Sonntagvormittag mitteilte, wurde auch gegen den 19-jährigen Deutschen ein Verfahren eröffnet. Nachermittlungen hatten ergeben, dass es zu einer "wechselseitigen, körperlichen Auseinandersetzungen" zwischen ihm und dem 37-Jährigen gekommen war.

Der Deutsche muss sich nun ebenfalls wegen Körperverletzung verantworten.

Die Frauen, die von dem Mann aus Ghana belästigt worden waren, erlitten einen Schock. Der 19-jährige Mann, der eingeschritten war, zog sich durch den Angriff eine leichte Rötung im Gesicht zu, war aber nicht verletzt.

Der polizeiliche Opferschutz plant, nochmals Kontakt zu den Geschädigten aufzunehmen.

Originalartikel von 9.44 Uhr, zuletzt aktualisiert um 11.02 Uhr.

Titelfoto: Rabea Gruber/dpa

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