Hat Grünen-Politiker CDU-MdB "rassistisches Arschloch" genannt? Streit eskaliert

Hamburg - "Westasiatisch, dunkler Hauttyp" beschreibt Christoph de Vries (48, CDU) die vermeintlichen Merkmale der Silvester-Krawallmacher. Dem Hamburger Bundestagsabgeordneten schlägt daraufhin ein Shitstorm entgegen. Nun wehrt er sich.

Wurde er als "rassistisches Arschloch" beschimpft? MdB Christoph de Vries (48, CDU) bekam nach einem umstrittenen Tweet einen Shitstorm ab.
Wurde er als "rassistisches Arschloch" beschimpft? MdB Christoph de Vries (48, CDU) bekam nach einem umstrittenen Tweet einen Shitstorm ab.  © Gregor Fischer / dpa

Die teils schweren Ausschreitungen in der Silvesternacht bestimmen auch rund eine Woche nach dem Jahreswechsel die bundesweiten Debatten. Nicht nur in Berlin-Neukölln, auch in Hamburg war es zu teils heftigen Angriffen auf Polizeibeamte und andere Einsatzkräfte und Vandalismus durch den Einsatz von Feuerwerkskörpern gekommen.

Im Fokus stand dabei einmal mehr der Bezirk Harburg, der seit Jahren als Problembezirk gilt.

Hamburgs umstrittener Innensenator Andy Grote (54, SPD), dessen "Pimmelgate" 2021 über Wochen Polizei, Medien und Öffentlichkeit bundesweit beschäftigte, äußerte bereits, dass man sich bei der Betrachtung der Gewalttäter auch deren Herkunft anschauen müsse.

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MdB Christoph de Vries (48, CDU) teilte die Ansicht des Senators und setzte dazu einen Tweet ab.

Darauf reagierte unter anderem Michael Gwosdz (48), Bürgerschaftsabgeordneter der Grünen.

Hat Hamburger Grünen-Politiker Bundestagsabgeordneten "rassistisches Arschloch" genannt?

Gwosdoz teilte den Tweet des CDU-lers und fügte folgende Worte an: Der "Phänotyp blonde Haare, helle Haut" schütze offenbar nicht davor "sich wie ein rassistisches Arschloch zu benehmen und das gesellschaftliche Klima zu vergiften." Obsolet zu erwähnen, dass de Vries dem von Gwosdoz beschriebenen Typus entspricht.

Der migrationspolitische Sprecher der Linken, Metin Kaya (61), sieht das ähnlich. Kaya wird im Hamburger Abendblatt mit den Worten: "Die Auslassungen des Hamburger CDU-Bundestagsabgeordneten de Vries sind keine Kritik an den Vorkommnissen, sondern blanker Rassismus auf höchster Ebene" zitiert.

Auch Christoph de Vries äußerte sich bereits zum Sachverhalt. Er fordert eine Entschuldigung von Gwosdoz. Zwar werde er auf eine in so einem übliche "Anzeige und Unterlassungserklärung" verzichten, erwarte aber, dass der Tweet zeitnah gelöscht werde.

Titelfoto: Gregor Fischer / dpa

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