HHLA-Chefin schaltet sich in Streit um Elbschlick ein

Hamburg - Der Hamburger Hafenlogistiker HHLA hat den Bund und die Länder an ihre Verantwortung bei Instandhaltung der Elbe als Schifffahrtsstraße erinnert.

Angela Titzrath (56) ist Chefin der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA).
Angela Titzrath (56) ist Chefin der Hamburger Hafen und Logistik AG (HHLA).  © Axel Heimken/dpa

"Deren Freihaltung von Sediment ist für uns die notwendige Voraussetzung, um überhaupt wettbewerbsfähig zu bleiben", sagte die HHLA-Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath (56) in einem Interview der Welt am Sonntag. Es gebe Solltiefen, die ebenso einzuhalten seien wie die Instandhaltung des Fahrwassers.

Die Grundhaltung müsse die gleiche sein wie zum Beispiel bei den Autobahnen des Bundes. "Was bei den Straßen der Abrieb von Teer oder der Verschleiß der Fahrbahnen ist, entspricht bei einem Wasserweg dem Eintrag von Sediment oder auch Beschädigungen an Böschungen des Fahrwassers", sagte Titzrath.

Da müssten der Bund und die Länder ihrer Verantwortung gerecht werden. "Das gilt übrigens nicht nur für die Elbe, sondern ebenso für die Jade, die Ems, die Weser und andere Flüsse."

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Zu den Pflichten gehöre auch die Klärung der Frage, wo der Schlick letztendlich verklappt werde. Dafür müssten verlässliche, pragmatische Lösungen gefunden werden.

Nordländer einigten sich erst kürzlich im Streit um Schlick

Damit weiter riesige Containerschiffe auf der Elbe nach Hamburg gelangen können, wird der Fluss regelmäßig ausgebaggert.
Damit weiter riesige Containerschiffe auf der Elbe nach Hamburg gelangen können, wird der Fluss regelmäßig ausgebaggert.  © Bodo Marks/dpa

"Der Sand, aus dem das Sediment ja größtenteils besteht, könnte zum Beispiel verbaut werden", sagte Titzrath.

Kurz vor Weihnachten einigten sich Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen im Streit um den bei der Elbvertiefung anfallenden Schlick. Statt ihn, wie es die Hansestadt wollte, auch in der Außenelbe vor der Vogelschutzinsel Scharhörn auf Hamburger Gebiet und damit in der Nähe eines Naturschutzgebiets zu verklappen, soll er zur Tonne E3 bei Helgoland gebracht werden, wo die bisher vereinbarten Mengen ausgeschöpft waren.

Die drei beteiligten Länder wollen noch vereinbaren, in welchen Mengen genau und in welchen Zeiträumen der Schlick in den nächsten Jahren entsorgt und auch anderweitig genutzt werden soll - zum Beispiel im Küstenschutz für den Deichbau.

Titelfoto: Montage: Bodo Marks/dpa, Axel Heimken/dpa

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