Neue Version von "Last Christmas": Musical über den wahren Geist der Weihnacht

Hamburg - Es weihnachtet sehr! Zumindest auf der Musical-Bühne des "First Stage Theater" in Hamburg-Altona. 41 Schüler der "Stage School" haben am Montagabend mit "Die große Weihnachtsshow" die Vorweihnachtszeit eingeläutet und dem begeisterten Publikum direkt vorgeführt, wie diese am besten nicht ablaufen sollte. TAG24 hat sich die Premiere für Euch angesehen.

Mehr als einmal wurde die Hotellobby zur Showbühne: Hier tanzen die Schülerinnen ein Showballett.
Mehr als einmal wurde die Hotellobby zur Showbühne: Hier tanzen die Schülerinnen ein Showballett.  © Dennis Munkowksi

Schon der Eingangsbereich des kleinen Theaters schreit aus allen Ecken "Bald ist Weihnachten". Glitzer, Eislandschaften aus Stoff und Papier und duftender Glühwein. Eine perfekte Einstimmung auf das kommende Stück, welches fast allein schon durch sein detailreiches Bühnenbild überzeugt.

Mit viel Liebe wurde eine Hotellobby im Stil der 1980er-Jahre geschaffen. Inklusive Treppen, einer Drehtür und mehreren Etagen. Und auf diesen ist immer etwas los, schon bevor der letzte Gong ertönte, fanden sich alle Darstellenden in ihren Rollen wieder.

Es wurde eingecheckt, sich unterhalten oder einfach nur der Begrüßungsrede von Dennis Schulze (32), Geschäftsführer des Theaters und Inhaber der "Stage School", gelauscht. Ganz so, als wäre er einfach ein weiterer Hotelgast.

Hamburg: Premiere beim Hafengeburtstag: Erste Einblicke in Broadway-Hit "& JULIA"
Hamburg Kultur & Leute Premiere beim Hafengeburtstag: Erste Einblicke in Broadway-Hit "& JULIA"

Schulze erinnert sich noch gut an die Zeiten, als das Bühnenbild der alljährlichen Weihnachtsshow aus gerade mal ein paar Tannen und einer Bank bestand. Doch zum Glück habe es die "Stage School" geschafft, sich über die Jahre immer mehr Möglichkeiten zu erspielen.

"Ich freue mich sehr, dass wir nun schon zu unserer siebten Weihnachtsshow hier zusammenkommen. Wir hatten nicht den besten Herbst in der Theater-Landschaft. Deswegen sind wir froh, dass uns die Weihnachtsshow rettet", betonte der Geschäftsführer am Montagabend. Ein Großteil der noch folgenden 58 Vorstellungen sei bereits ausverkauft.

Trailer zu "Die große Weihnachtsshow"

"Last Christmas" von Wham! in wütender Version

Auch diverse Musical-Klassiker durften in der Weihnachtsshow nicht fehlen. Hier vertanzten die Darsteller eine Anekdote an "Starlight Express".
Auch diverse Musical-Klassiker durften in der Weihnachtsshow nicht fehlen. Hier vertanzten die Darsteller eine Anekdote an "Starlight Express".  © Dennis Munkowksi

Die Weihnachtsshow ist kein klassisches Musical, das nach einem bereits vorhandenen Drehbuch konzipiert wurde, sondern es besteht aus vielen Kleinprojekten der 41 Stage-Schüler.

Das Kreativteam rund um Regie, Choreografie und Kostüm sorgte in diesem Fall "nur" für den "roten Faden". Bei einer Audition konnten die einzelnen Teams ihre Ideen vorstellen, und die meisten haben am Ende nicht nur die Jury, sondern auch das Premieren-Publikum restlos von ihren Performances überzeugt.

Mit Choreografien zu Weihnachtsklassikern wie "Jingle Bells" als Rock-'n'-Roll-Version, einem überraschenden Weihnachts-Rap, sowie ganz ruhigen, sinnlichen Tanzeinlagen, bietet das Musical von einer ordentlichen Portion Humor bis hin zu großen Emotionen für jeden etwas.

Hamburg: Von Käse-Toast zu Kult-Beachclub: Das "StrandPauli" wird 20 Jahre alt
Hamburg Kultur & Leute Von Käse-Toast zu Kult-Beachclub: Das "StrandPauli" wird 20 Jahre alt

Als kleines komödiantisches Highlight begeisterte eine umgedichtete Performance von Wham!'s "Last Christmas" in einer besonders wütenden Version, in die sich wirklich jeder, der schon einmal von dem Radiodauerbrenner zur Weihnachtszeit genervt war, hineinfühlen konnte.

Aber vor allem natürlich große Stimmen und aufwendige Tanznummern. Und auch wenn manche davon ein bisschen am roten Pfaden vorbei tanzen und ein wenig für weihnachtliche Verwirrung sorgen, sind sie doch alle ebenso magisch, wie das magische Hotel "Saphir", welches den Geist der Weihnacht wieder auf erleben will und bestimmt auch den größten Weihnachtsmuffel beseelt nach Hause gehen lässt.

Denn in all das Spektakel ist in einer wichtigen Message verpackt: Haben wir alle den eigentlichen Sinn von Weihnachten aus den Augen verloren?

Das detailreiche Bühnenbild stellt das magische Hotel d"Saphir" dar, in dem während der gesamten Vorstellung kuriose Dinge passieren.
Das detailreiche Bühnenbild stellt das magische Hotel d"Saphir" dar, in dem während der gesamten Vorstellung kuriose Dinge passieren.  © Dennis Munkowksi

So entsteht die große Weihnachtsshow:

17.000 Gäste werden dieses Jahr erwartet

"Wir haben damals angefangen mit 32 Vorstellungen und rund 8000 Besuchern. In diesem Jahr haben wir 60 Vorstellungen und werden 17.000 Gäste begrüßen können", freute sich Dennis Schulze im Vorfeld der Premiere und empfahl all diejenigen, die bereits in "Jingle Bells"-Stimmung sind und von Weihnachten sowieso nie genug kriegen können, schnell zu sein.

Denn für das Stück, das bis einschließlich 27. Dezember in dem kleinen Hamburger Theaterhaus läuft, gibt es nur noch rund 1000 Restkarten.

Diese gibt es ab 39 Euro und kann über die Webseite gekauft werden. Wer für dieses Jahr keine mehr ergattern kann, der kann bereits jetzt für 2024 Tickets vorbestellen.

Titelfoto: Dennis Munkowksi

Mehr zum Thema Hamburg Kultur & Leute: