Eugen Block schreibt offenen Brief: "Weil ich oft um meine Enkel weine"

Hamburg - Seit 2021 hat Unternehmer Eugen Block (84) seine Enkelkinder nicht mehr gesehen. Nun wendet sich der Großvater mit einem rührenden Brief an die Öffentlichkeit - und die Enkel.

Eugen Block (84) kämpft für ein Wiedersehen mit seinen Enkelkindern.
Eugen Block (84) kämpft für ein Wiedersehen mit seinen Enkelkindern.  © Daniel Reinhardt/dpa

Der Gründer der Block Gruppe erlebt zweifellos eine schwere Zeit. Seit fast vier Jahren ist die Verbindung zu seinen Enkelkindern Theodor und Klara gekappt, die bei ihrem Vater in Dänemark leben.

"Ohne Ankündigung, ohne Erklärung, ohne Möglichkeit zur Verabschiedung wurden sie aus ihrem gewohnten Umfeld herausgerissen", schreibt der Gründer der Steakhauskette Block House. "Was folgte, war eine Zeit des Schweigens, des Suchens, der Ohnmacht – für ihre Mutter, ihre Schwester, für ihre Großmutter Christa und für mich, ihren Großvater", führt der Unternehmer fort.

Und nicht nur das: Im Juli 2023 verlor der Hamburger seine Frau Christa Block (†82), in der Silvesternacht 2023/24 folgte die Entführung der Kinder aus Dänemark und der Transport nach Hamburg.

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In dem Fall wurde Tochter Christina Block (51) wegen des Verdachts der Entführung ihrer eigenen Kinder angeklagt. Lebensgefährte Gerhard Delling (66) muss sich wegen mutmaßlicher Beihilfe vor Gericht verantworten.

Christa Block (†82) hat bis zu ihrem Tot für ein Wiedersehen mit den Enkelkindern gekämpft

Theodor (11) und Klara (14) leben bei ihrem Vater Stephan Hensel, mit dem Christina Block (51) vier Kinder hat.
Theodor (11) und Klara (14) leben bei ihrem Vater Stephan Hensel, mit dem Christina Block (51) vier Kinder hat.  © IMAGO / Eventpress

Der Prozess beginnt am 11. Juli 2025. Anfang Mai beschuldigte die angeklagte Block-Erbin ihre tote Mutter, hinter der Entführung zu stecken. Wie sehr Christa Block durch die räumliche Trennung von ihren Enkelkindern gelitten hat, beschreibt auch ihr Mann.

"Meine Frau hat bis zu ihrem Tod im vorletzten Jahr darum gekämpft, ihre geliebten Enkelkinder wiedersehen zu dürfen. Sie hat diesen Verlust nie verwunden, ist darüber gestorben. Und auch ich trage diese Leere bis heute mit mir", so der Unternehmer in dem offenen Brief, den das Hamburger Abendblatt zuerst veröffentlicht hat.

Passagen zur Entführung und zum anstehenden Prozess sucht man in dem Schreiben allerdings vergeblich. Trotz des eskalierten Familienstreits hofft der 84-Jährige auf ein gutes Ende. "Ich schreibe diesen Brief, weil ich glaube, dass Schweigen in manchen Momenten falsch ist", so Block, und weil er oft um seine Enkelkinder weine.

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Er hoffe, dass sie bald erfahren, wie sehr man sie vermisse. "Und wie sehr sie geliebt werden", führt der Unternehmer fort, um sich dann noch einmal indirekt an Theodor und Klara zu wenden.

"Türen und Herzen stehen für sie offen. Immer und für immer. In unserer Familie werden sie jederzeit mit offenen Armen empfangen – von ihrer Mutter, ihrer Schwester, von mir, von Onkel und Tanten sowie von ihren zahlreichen Cousinen und Cousins, die sich nichts sehnlicher wünschen, als endlich wieder vereint zu sein", schreibt Block.

Zumindest Mutter Christina Block werden die Kinder wohl so schnell nicht wiedersehen: Das Familiengericht im dänischen Sonderburg hat ihr das Umgangsrecht entzogen.

Titelfoto: Daniel Reinhardt/dpa

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