Guide Michelin: Deutschland hat so viele Sterne-Restaurants wie nie zuvor

Hamburg - Tränen, Jubel und sprachlose Küchenchefs: In Hamburg sind am Dienstag die neuen Michelin-Sterne an herausragende Restaurants verliehen worden.

Edip Sigl vom Restaurant "Ess:enz" holte sich im Rahmen des neuen Guide Michelin den dritten Stern.
Edip Sigl vom Restaurant "Ess:enz" holte sich im Rahmen des neuen Guide Michelin den dritten Stern.  © Marcus Brandt/dpa

Und obwohl auch die Gastro-Branche mit Fachkräftemangel, steigenden Einkaufspreisen, Inflation und höheren Energiekosten zu kämpfen hat, gibt es in Deutschland so viele Sterne-Restaurants wie nie zuvor.

Insgesamt 340 Betriebe können sich in diesem Jahr mit mindestens einem Stern des Gourmetführers "Guide Michelin" schmücken. Das geht aus dem 468-seitigen Restaurantführer hervor, der am Dienstagabend vorgestellt worden ist und Anfang Mai erscheinen soll.

Die Menge an herausragenden Restaurants hat auch den Direktor des "Guide Michelin" für Deutschland und die Schweiz, Ralf Flinkenflügel, überrascht. "Wir sind selbst erstaunt über den neuen Rekord. Es gab noch nie so viele Sterne in Deutschland - gerade in Anbetracht der Situation nicht."

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Zehn Restaurants dürfen 2024 die höchste Michelin-Auszeichnung tragen und sich mit drei Sternen schmücken. Neu im Sterne-Olymp ist dabei das oberbayerische Restaurant "Ess:enz" von Edip Sigl in Grassau, das erst vor zwei Jahren mit zwei Sternen ausgezeichnet wurde und nun bereits den dritten Stern in der Tasche hat.

Die neun anderen Drei-Sterne-Restaurants finden sich in Berlin ("Rutz"), Baden-Württemberg ("Bareiss" sowie "Schwarzwaldstube" in Baiersbronn), Bayern ("Jan" in München), Hamburg ("The Table"), Niedersachsen ("Aqua" in Wolfsburg), Rheinland-Pfalz ("Waldhotel Sonnora" in Dreis, "Schanz. Restaurant" in Piesport) sowie im Saarland ("Victor's Fine Dining by Christian Bau" in Perl).

27 Restaurants mussten einen oder mehrere Sterne abgeben

In Hamburg wurden am Dienstag die neuen Michelin-Sterne an herausragende Restaurants und Köche verliehen.
In Hamburg wurden am Dienstag die neuen Michelin-Sterne an herausragende Restaurants und Köche verliehen.  © Marcus Brandt/dpa

Das Inspektionsteam hat zudem 50 Restaurants mit zwei Sternen bewertet. Davon sind drei neu und zwar das "Komu" in München, das "Pur" in Berchtesgaden (Bayern) und das "Seo Küchenhandwerk" in Langenargen (Baden-Württemberg). Außerdem stehen nun 280 Spitzenküchen mit einem Stern - davon 32 neu - im "Guide Michelin Deutschland 2024".

An die "Schwarzwaldstube" geht zudem der Sommelier-Award. Den durfte der seit 30 Jahren tätige Sommelier Stéphane Gass mit nach Hause nehmen. Der Mentor-Chef-Award ging an Sven Elverfeld aus dem Drei-Sterne-Restaurant "Aqua" in Wolfsburg.

Der Young-Chef-Award ging an Cédric Staudenmayer, der mit Mitte 20 zudem seinen ersten Stern für das Restaurant "Cédric" in Weinstadt (Baden-Württemberg) erkocht hat.

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In Deutschland sind etwa zwei Dutzend Tester anonym im Einsatz. Der Vergabe der begehrten Sterne liegt ein einheitliches Bewertungssystem zugrunde - egal in welchem Land. Als Kriterien gelten unter anderem die Qualität der Produkte, eine persönliche Note, das Preis-Leistungs-Verhältnis sowie eine auf Dauer gleichbleibende Qualität.

Einige Restaurants büßten jedoch auch einen Stern ein. So mussten 27 Küchen einen oder mehrere Sterne abgeben. Die Gründe dafür sind unterschiedlich: "Sie haben entweder geschlossen oder ihr Konzept geändert oder es hat Qualitätsgründe", sagte Flinkenflügel.

Erstmeldung: 8.36 Uhr. Aktualisiert: 21.36 Uhr

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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