Hunderttausende Besucher erwartet: Bürgerfest zum Einheitstag eröffnet
Hamburg - Mit einem Appell an den Zusammenhalt in der Gesellschaft hat Bundesratspräsident Peter Tschentscher (57, SPD) am Montag in Hamburg das Bürgerfest zum Tag der Deutschen Einheit offiziell eröffnet.
"Wir wollen gemeinsam in die Zukunft schauen. Wir müssen zuversichtlich sein und bleiben und dürfen nicht durch Populismus und Polarisierung abdriften", sagte der Hamburger Bürgermeister auf einer schwimmenden Bühne am Jungfernstieg.
Zuvor hatte Tschentscher die Ländermeile in der Mönckebergstraße besucht, auf der sich die anderen 15 Bundesländer präsentieren. Schon am Vormittag nutzten zahlreiche Besucher das gute Wetter, um sich zu informieren oder mit dem Bürgermeister ein Selfie zu machen.
Der Beginn des Bürgerfests ist der Auftakt zur zentralen Feier zum Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober. Höhepunkt bildet am Dienstag ein Festakt in der Elbphilharmonie mit rund 1300 Gästen, darunter die gesamte Staatsspitze und die Regierungschefs der Länder. Zuvor wird es in der Hauptkirche St. Michaelis - dem "Michel" - einen ökumenischen Gottesdienst geben.
Bei dem Bürgerfest rund um Rathaus und Binnenalster will sich Hamburg zusammen mit rund 400 Partnern und Akteuren in einem bunten Programm als vielfältige, nachhaltige, welt- und zukunftsoffene Metropole präsentieren.
Die Feier steht unter dem Motto "Horizonte öffnen". Hunderttausende Besucher werden an den zwei Tagen in der Hansestadt erwartet.
Olaf Scholz stellt sich im Kanzlergespräch den Fragen der Bürger
Am Rande des Bürgerfests hat sich auch Bundeskanzler Olaf Scholz (65, SPD) am Montag den Fragen von Bürgern gestellt.
Anderthalb Stunden sprach er in der Handelskammer Hamburg mit rund 170 Menschen, die sich über das "Hamburger Abendblatt" um die Teilnahme am "Kanzlergespräch" beworben hatten. Die Themen reichten von Migration und Asyl über die Folgen des Klimawandels bis zur Stimmung in der Koalition.
Eine Fragestellerin sagte, in der Berichterstattung der Medien sei immer wieder von Misstönen in der Koalition die Rede. "In diesem Fall haben die Medien korrekt berichtet", sagte Scholz. Dabei hätten SPD, Grüne und FDP bereits viele Vorhaben ihrer Koalition umgesetzt. "Die Leistungsbilanz wäre - wenn man diese Töne nicht hätte - gar nicht so schlecht."
Auf die Frage, was er an seiner Heimatstadt am meisten vermisse, wenn er nicht da sei, sagte er: "Das Wasser ist immer ganz entscheidend, Alster und Elbe. Wenn man an die Elbe denkt, denkt man immer an die Ferne." Das mache die Weltoffenheit Hamburgs aus. Und kulinarisch sei es das Fischbrötchen.
Erstmeldung: 2. Oktober, 6.30 Uhr. Aktualisiert: 17.30 Uhr
Titelfoto: Madita Eggers/TAG24