Leichenteile in Hamburger Kanal: Taucher machen neue Funde

Hamburg - Nach dem Fund von Leichenteilen in einem Kanal in Hamburg-Wilhelmsburg haben Polizeitaucher weitere Beweise gesichert.

Im Ernst-August-Kanal in Hamburg-Wilhelmsburg wurden am Sonntag Leichenteile gefunden. Die Polizei setzte die Suche am Dienstag fort.
Im Ernst-August-Kanal in Hamburg-Wilhelmsburg wurden am Sonntag Leichenteile gefunden. Die Polizei setzte die Suche am Dienstag fort.  © André Lenthe Fotografie

Ein Großteil des Körpers sei inzwischen gefunden worden, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Fotografen vor Ort berichteten von einem knappen Dutzend braunen Papiertüten mit weiteren Beweismitteln, die bei einem erneuten Tauchereinsatz am Rand des Ernst-August-Kanals aufgereiht gestanden hätten. Dort hatte ein Angler am Sonntag unter einer Eisenbahnbrücke menschliche Überreste im Wasser entdeckt.

Angaben zur Identität oder Todesursache konnte der Sprecher noch nicht machen. Auch das Geschlecht des oder der Toten habe aufgrund des Verwesungsgrades der Leiche noch nicht bestimmt werden können.

Ein Damenschuh, der am Sonntag gefunden worden war und in dem sich Knochen befanden, sei lediglich ein Hinweis darauf, dass es sich um eine Frau handeln könnte, sagte er.

Zerstückelte Leiche erinnert an ungelösten Mordfall Rosa

Mehrere braune Papiertüten hat die Polizei mit Fundstücken gesammelt.
Mehrere braune Papiertüten hat die Polizei mit Fundstücken gesammelt.  © Bodo Marks/dpa
Ermittler fotografieren einen Fund.
Ermittler fotografieren einen Fund.  © André Lenthe Fotografie

Wie lange genau die Leichenteile im Wasser lagen, sei ebenfalls noch unklar. Hinweise, dass der oder die Tote zerstückelt wurde, gab es laut Polizei nicht. Die Ermittlungen der Mordkommission und der Staatsanwaltschaft dauerten an. "Wir erhoffen uns weitere Erkenntnisse durch die rechtsmedizinische Untersuchung", sagte der Sprecher.

Der Fall lässt Erinnerungen an den Mord an einer Prostituierten wach werden, die unter dem Namen Rosa in Hamburg-St. Georg gearbeitet hatte. Sie war im Sommer 2017 getötet und ihr Körper zerstückelt worden.

In den folgenden Wochen waren immer wieder Leichenteile verstreut in der Elbe und im Goldbekkanal entdeckt worden. Der Fall ist bis heute ungeklärt. Einen erkennbaren Zusammenhang mit dem Fund der Leichenteile in Wilhelmsburg gibt es nach Angaben der Polizei bislang jedoch nicht.

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Die Polizei sucht indes weiter nach Zeugen. Wer verdächtige Beobachtungen im aktuellen Fall gemacht hat oder sonstige Hinweise geben kann, soll sich unter der Rufnummer 040/428656789 oder an einer Polizeidienststelle melden.

Erstmeldung: 17. Januar, 12.15 Uhr. Zuletzt aktualisiert: 17.22 Uhr

Titelfoto: André Lenthe Fotografie

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