Polizei Hamburg setzt Taser erstmals auf Streife ein

Hamburg - In der vergangenen Woche kam der Taser in Hamburg erstmals auf Streife zum Einsatz. Die Testphase läuft bereits seit November 2022. Bisher ist nur das SEK Hamburg flächenmäßig mit der neuen Waffe ausgestattet.

Ein Polizeibeamter präsentiert das sogenannte "Dienstelektroimpulsgerät" (DEIG) oder auch Taser genannt.
Ein Polizeibeamter präsentiert das sogenannte "Dienstelektroimpulsgerät" (DEIG) oder auch Taser genannt.  © Rolf Vennenbernd/dpa

Die Polizei Hamburg setzte das sogenannte "Dienstelektroimpulsgerät" (DEIG) am 19. Januar 2023 gegen einen 32-Jährigen in Barmbek-Nord ein, nachdem dieser nicht auf die Beamten reagiert hatte und zudem drohend auf die Polizisten zugekommen war, bestätigte Polizeisprecher Florian Abbenseth auf Nachfrage von TAG24.

Der Mann sei sofort, nachdem er mit dem Geschoss aus der Elektroschockpistole getroffen wurde, zusammen gesackt und "kampfunfähig" gewesen.

Der Taser habe also genau so gewirkt, wie er hat wirken sollen, hieß es weiter.

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Die Waffe wird von der Polizei selbst zwischen Pfefferspray und Schusswaffe angesiedelt. Sie soll zum Einsatz kommen, wenn der Einsatz von Ersterem nicht mehr möglich ist und so den Gebrauch der Schusswaffe verhindern.

Eine solche Situation kann beispielsweise bei einem durch eine psychische Erkrankung bedingten Ausnahmezustandes des Gegenübers vorliegen, oder wenn die Person, gegen die sich der Einsatz richtet, unter dem Einfluss von Drogen steht.

Polizei Hamburg: In Hamburg Spezialeinheit USE mit Tasern ausgerüstet

Polizisten der Landespolizei Schleswig-Holstein mit dem "Taser 7" im Frühjahr 2022 bei der Vorstellung des Gerätes im Rahmen eines Pilotprojekts.
Polizisten der Landespolizei Schleswig-Holstein mit dem "Taser 7" im Frühjahr 2022 bei der Vorstellung des Gerätes im Rahmen eines Pilotprojekts.  © Axel Heimken/dpa

Mit am Einsatz gegen den 32-jährigen Mann beteiligt war die sogenannte Unterstützungsstreife (USE) der Hamburger Bereitschaftspolizei.

Die USE wird aus speziell am Taser ausgebildeten und trainierten Polizisten gebildet. Zwei Fahrzeuge mit vier USE-Beamten und -beamtinnen gibt es zurzeit in Hamburg.

Sie können bei Bedarf von den Polizisten auf Streife angefordert werden. Doch in der Praxis dauert es bis zum Eintreffen der USE-Einheiten meist zu lange.

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Seit Jahren fordert deswegen die Polizeigewerkschaft DPolG die Elektroschockpistolen "in die Fläche zu bringen." Auch Mitglieder der Hamburger CDU-Fraktion wollen immer wieder eine flächendeckende Ausrüstung der Beamten mit Tasern erreichen. Das zeigt ein Blick in die Ergebnisse der öffentlich zugänglichen Suche nach "Kleinen Anfragen" zu der Thematik in der Parlamentsdatenbank.

Die Führung der Polizei sieht die Waffe hingegen nur bei eingespielten Teams, wie eben der USE.

Polizeipräsident Ralf Martin Meyer (63) sagte im November vergangenen Jahres, dass die Polizei Hamburg die Waffe mindestens ein Jahr im Einsatz testen wolle.

Taser: Auch Schleswig-Holstein testet umstrittene Waffe

Im Einsatz gegen den 32-Jährigen wurde von dem Taser nun erstmals Gebrauch gemacht. In Schleswig-Holstein laufen seit August vergangenen Jahres ebenfalls Tests der Waffe.

Das SEK ist schon seit Jahren flächenmäßig mit der umstrittenen Waffe ausgerüstet.

Titelfoto: Rolf Vennenbernd/dpa

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