100 Jahre Sünde: Die Herbertstraße in Hamburg feiert Geburtstag

Hamburg - Sie ist eine der bekanntesten und sündigsten Straßen Deutschlands, doch für Frauen und Jugendliche gesperrt. Nicht so am Sonntag. Mit einem Tag der offenen Tür und einem bunten Programm feiert die Herbertstraße an der Hamburger Reeperbahn ihren 100. Geburtstag. Noch bis 18 Uhr bleiben die Türen geöffnet.

Während der Corona-Pause hatten Laura (l) und Jenny im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" an den Fenstern von Haus 21 in der Herbertstraße auf sich aufmerksam gemacht.
Während der Corona-Pause hatten Laura (l) und Jenny im Rahmen der Aktion des Bündnisses "Sexy Aufstand Reeperbahn" an den Fenstern von Haus 21 in der Herbertstraße auf sich aufmerksam gemacht.  © Georg Wendt/dpa

Seit Beginn der Bebauung im 19. Jahrhundert hatte sich die Herbertstraße nach Angaben des Berufsverbands für erotische und sexuelle Dienstleistungen von einer kleinen Ansammlung mehrerer Prostitutionsstätten hin zu einem der bekanntesten Straßenstriche des Landes entwickelt.

Zur Zeit des Nationalsozialismus galt den Angaben zufolge ein striktes Verbot von Prostitution – mit Ausnahme der Herbertstraße, an deren beiden Zugängen damals Sichtblenden errichtet wurden.

Die dort an den Sperrblenden angebrachten Schilder wurden in den 70er Jahren auf Wunsch der Prostituierten durch den Hinweis ergänzt: "Zutritt für Männer unter 18 und Frauen verboten!".

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Heute bieten in dem Straßenbereich inmitten der Amüsiermeile von St. Pauli nach Angaben des Berufsverbands etwa 250 Menschen Sex an.

Bei der Feier am Sonntag werden Führungen zur Geschichte der Herbertstraße, Bordellführungen, Kunstaustellungen und Live-Musik geboten.

Titelfoto: Georg Wendt/dpa

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