Großeinsatz am Elbschlosskeller: Protest gegen Burschenschaft

Hamburg - Weil in Hamburg Mitglieder einer rechtsextremen Burschenschaft feierten, kam es Samstagnacht zu einem großen Polizeieinsatz auf St. Pauli.

Zahlreiche Polizeiautos stehen auf der Reeperbahn Ecke Hamburger Berg.
Zahlreiche Polizeiautos stehen auf der Reeperbahn Ecke Hamburger Berg.  © HamburgNews

Mehrere Polizeifahrzeuge standen gegen kurz nach Mitternacht auf der Reeperbahn und etliche Beamte stellten sich vor den Elbschlosskeller in der Straße Hamburger Berg. Was war da los?

In der berühmt-berüchtigten Kneipe befanden sich nach TAG24-Informationen um die zehn Mitglieder der Hamburger Burschenschaft Germania. Die vom Verfassungsschutz beobachtete rechtsextreme Gruppe hatte am Sonnabend zum Norddeutschen Heimatabend (NDH) eingeladen.

Nach Angaben des "Hamburger Bündnis gegen Rechts" (HBgR) sollte eine Barkasse gemietet und durch den Hafen geschippert werden. Danach stand für die Rechtsextremisten eine Kieztour auf dem Programm.

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In der Vergangenheit seien zu der jährlichen Veranstaltung auch Vertreter der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB), der AfD und "andere braune Pfeffersäcke aus Hamburg und auswärts" erschienen.

Mehrere Aufrufe gegen Heimatabend der Germania

Polizisten trennen Burschenschaftler im Elbschlosskeller und Protestierende.
Polizisten trennen Burschenschaftler im Elbschlosskeller und Protestierende.  © HamburgNews

Dagegen machte das Bündnis mobil. "Dieses Jahr haben wir unsere eigene Antifa-Schaluppe um die räudige Germania aufzubringen und die sieben Weltmeere von Braunem Pack zu befreien", hieß es in wohl ironischem Ton in dem Aufruf.

"Poliert die Holzbeine, wetzt die Säbel, schwingt Enterhaken und Neunschwänzige. Unter der Totenkopf-Flagge stechen wir in See, im Gedenken an Klaus Störtebeker und seine Likedeeler, und rufen: Klar zum Entern! Germania kielholen!"

Auch Antifa-Gruppen hatten Proteste angekündigt. "Cornern gegen den Norddeutschen Heimatabend der Burschenschaft Germania", stand in mehreren Aufrufen.

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Dem kamen anscheinend 80 bis 100 Personen nach, die sich vor dem Elbschlosskeller versammelten. Die Burschenschaftler sollen die Umstehenden provoziert haben. Aufgrund der aufgeheizten Stimmung rückte die Polizei mit einem Großaufgebot an und beschützte die rechtsextremen Burschenschaftler vor möglichen Angriffen.

Eine Auseinandersetzung konnte verhindert werden. Die Polizei nahm vorübergehend 18 Personen in Gewahrsam. Zwei Menschen widersetzten sich den Beamten.

Erstmeldung: 13.08 Uhr. Aktualisiert: 14.41 Uhr.

Titelfoto: HamburgNews

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