Tigerbaby-Taufe in Hagenbeck: Alexandra Popp reist in ihre Vergangenheit
Hamburg - Alexandra Popp (31) übernimmt die Patenschaft für die zwei neuen Tigerbabys im Tierpark Hagenbeck. Eine Herzensangelegenheit für den Fußball-Star.
Bei strömenden Regen erkundeten die Tigerbabys das erste Mal am Donnerstagnachmittag ihr großes Außengehege im Tierpark Hagenbeck.
Die erste Zeit hatten die drei Monate alten Tiere in einer geschützten Wurfhöhle verbracht, erzählt Tierpfleger Tobias Taraba. "Beide haben sich sehr gut entwickelt. Die eine ist sehr ruhig, die andere schon sehr biestig und zeigt, dass sie mal eine richtige Katze wird."
Getauft wurden sie von Fußball-Star Popp auf die Namen Rida und Daria. Ausgesucht wurden die Namen allerdings von den Besuchern des Tierparks, die im Voraus abgestimmt hatten.
Als Geschenk hatte "Poppy" zwei spezielle Beschäftigungsbälle für die Jungtiere dabei, ein Fußball hätte nach Angaben des Zoologischen Direktors Dr. Guido Westhoff (54) nicht lange den Zähnen der Raubtiere standgehalten. Diese Bälle seien hingegen "tigerfest".
Alexandra Popp: "Im Zoo kann ich am besten abschalten"
"Für mich ist es eine Herzensangelegenheit, heute hier zu sein. Das ist für mich nicht nur irgendein Termin. Es ist meine Vergangenheit", erzählt die DFB-Kapitänin im Gespräch mit TAG24.
Die Spielerin vom Bundesligisten VfL Wolfsburg hat 2015 eine Ausbildung als Tierpflegerin abgeschlossen und ist schon seit ihrer Kindheit mit den Tieren verbunden: "Ich komme aus einer Jägerfamilie, wir hatten immer Hunde und ich bin auch geritten."
Wenn sie nicht gerade die Zeit mit ihrem Hund genießt, geht sie leidenschaftlich gerne in Zoos. "Da kann ich am besten abschalten", so Popp im Gespräch mit TAG24. "Natürlich guckt man als ehemalige Tierpflegerin anders auf die Dinge, beispielsweise wie sind die Gehege aufgebaut oder wie sind die Tiere gepflegt. Das berufliche Auge geht schon ein bisschen mit."
Meistens beobachte sie aber nur die Tiere: "Ich finde, man kann das ein oder andere aus dem Tierreich auf sein eigenes Leben übertragen und viel von ihnen lernen, auch von ihrem Umgang untereinander."
Alexandra Popp will wieder mit Tieren arbeiten
An den Moment, wo sie gemerkt hat, Tierpflegerin ist der richtige Beruf für sie, erinnert sich Popp noch ganz genau: "Ich habe ein Praktikum im Zoo Duisburg gemacht und einen Tag waren wir unten in den Katakomben und haben einen Silberrücken ans Gitter gerufen und ein bisschen 'Medical Training' mit ihm gemacht. Er hat dann seine Hand ans Gitter gehalten und ich meine an seine. Es war so ein Tarzan-Jane-Moment, wo man sich tief in die Augen geschaut hat."
Solange die Tigermädchen noch in Hagenbeck wohnen, sieht es die Fußballerin als ihre Pflicht an, die Entwicklung ihrer Patentiger zu verfolgen und dem Tierpark regelmäßige Besuche abzustatten.
Da Tiger von Natur aus Einzelgänger sind, werden die Babys nach einer bestimmten Zeit an andere Zoos vermittelt. Wohin ist noch nicht bekannt. Die vier Jungtiere aus dem Wurf von 2017 leben momentan in Japan, Schottland und in der Lüneburger Heide.
Vorstellen nach ihrer Karriere als Fußballerin wieder in ihren alten Beruf zurückzukehren, kann sich Popp allemal: "Die Arbeit mit den Tieren fehlt mir sehr."
Titelfoto: Daniel Bockwoldt/dpa