Nach Sturz in die Elbe: Wie konnte autistischer Junge Schule verlassen?

Hamburg - Nach dem tragischen Unglück am Dienstagvormittag, bei dem ein autistischer Junge, der zuvor aus seiner Schule abgehauen war, von einem Fähranleger in die Elbe fiel und mutmaßlich ertrank, sind noch viele Fragen offen.

Gegen 11.15 Uhr am Dienstag war der Junge (10) auf der Höhe Finkenwerder ins Wasser gefallen.
Gegen 11.15 Uhr am Dienstag war der Junge (10) auf der Höhe Finkenwerder ins Wasser gefallen.  © Marcus Brandt/dpa

Zum Beispiel die, wie der Junge unbemerkt das Gelände der Förderschule, die er besucht hatte, verlassen konnte.

Wie das Hamburger Abendblatt berichtete, sei das Gelände mit einem 1,60 Meter hohen Zaun umgeben, die Tore üblicherweise verschlossen.

Auch sei kein anderer Vorfall bekannt, bei dem sich der Zehnjährige, der die 5. Klasse der Förderschule am Nymphenweg in Marmstorf besuchte, unerlaubt von dem Gelände entfernt habe.

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Nachdem das Fehlen des Jungen entdeckt wurde, suchte die Schule das Gebäude, Gelände und auch die Nachbarschule ab und informierte nach erfolgloser rund 45-minütiger Suche die Polizei und die Eltern über das Verschwinden des Jungen.

In Elbe gestürzter Junge: Wie konnte der Schüler die 15 Kilometer zur Elbe zurücklegen?

Die Suche nach dem vermissten Jungen wurde auch am Mittwoch fortgesetzt.
Die Suche nach dem vermissten Jungen wurde auch am Mittwoch fortgesetzt.  © Lenthe-Medien

Am Mittwoch suchte dann die Polizei die Schule auf.

"Die Schulbehörde und die Schulgemeinschaft der Schule Nymphenweg sind bestürzt und tief betroffen angesichts des gestrigen tragischen Unfalls und in Gedanken bei der Familie des Jungen", äußerte Peter Albrecht, Sprecher der Schulbehörde.

Völlig offen ist, wie der autistische Junge die 15 Kilometer von seiner Schule zum Bubendey-Ufer im Hamburger Hafen zurücklegen konnte.

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Öffentliche Verkehrsmittel im hvv brauchen für den Weg rund eine Stunde, auch ist der Anleger nicht ohne Umsteigen zu erreichen.

Der Junge war trotz sofortiger Rettungsversuche mit einer Stange durch zwei Schiffsfotografen untergegangen und ist mutmaßlich ertrunken.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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