Zukunft der Nordsee-Insel Neuwerk: Wohnen bei Robben, Walen und Seehunden

Neuwerk – Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (56, SPD) hat die Nordsee-Insel Neuwerk besucht, um mit den Insulanern über die Zukunft des Eilands zu sprechen.

Peter Tschentscher (56, SPD) steht vor dem Leuchtturm der Nordsee-Insel Neuwerk.
Peter Tschentscher (56, SPD) steht vor dem Leuchtturm der Nordsee-Insel Neuwerk.  © Marcus Brandt/dpa

"Hamburg hat diese eine Insel. Das ist eine große Besonderheit und deswegen ist es wichtig, dass wir uns darum kümmern", sagte Tschentscher bei seinem Antrittsbesuch am Montag. Bei einer Inselrundfahrt und einer Besichtigung des historischen Leuchtturms, Hamburgs ältestem Bauwerk, verschaffte sich der Bürgermeister einen Überblick.

"Es geht darum, die Insel für die Zukunft umzurüsten", sagte Inselwart Christian Griebel, der ein Hotel auf Neuwerk betreibt.

Die nächsten Schritte: Der denkmalgeschützte Leuchtturm soll saniert, ein neuer Schiffsanlegeplatz gebaut, die Deiche verstärkt und ein neuer Spielplatz angelegt werden. Außerdem sollen bis zu 20 neue Wohneinheiten gebaut werden.

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"Es gibt Bedarf nach neuem Wohnraum, der aber mit Vorsicht geschaffen werden muss, damit sich der Charakter der Insel nicht verändert", sagte Tschentscher.

Es sollen wieder Familien auf der Insel sesshaft werden

Wattwagen fahren auf die Nordsee-Insel Neuwerk. Auf der kleinen Insel vor Cuxhaven, die Teil des Bezirks Hamburg-Mitte ist, leben 21 Menschen.
Wattwagen fahren auf die Nordsee-Insel Neuwerk. Auf der kleinen Insel vor Cuxhaven, die Teil des Bezirks Hamburg-Mitte ist, leben 21 Menschen.  © Marcus Brandt/dpa

In den vergangenen Jahrzehnten gab es einen starken Bevölkerungsrückgang. 1960 lebten noch mehr als 70 Menschen auf der Insel, erinnert sich Griebel. Heute sind es nur noch 21. Der Inselwart wünscht sich wieder Familien mit Kindern auf Neuwerk, dafür brauche es aber zunächst einmal neuen Wohnraum, so Griebel. Vor Kurzem wurde die Insel-Schule geschlossen, weil es keine Kinder mehr auf Neuwerk gibt.

Dennoch zeigte sich Tschentscher optimistisch. "Ich bin sicher, Neuwerk hat eine große Zukunft." Geeignete Wohnangebote zu schaffen, sei ein langfristiges und gemeinsames Ziel. Er verlasse die Insel mit einem guten Gefühl. "Neuwerk ist wirklich eine Reise wert", schwärmte der Bürgermeister.

Neuwerk befindet sich mitten im Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer. Neben zahlreichen Vogelarten sind dort unter anderem Kegelrobben, Seehunde und Schweinswale zu Hause.

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Obwohl die Insel rund 100 Kilometer von Hamburgs Zentrum entfernt vor Cuxhaven liegt, gehört sie zum Bezirk Hamburg-Mitte. Jährlich kommen bis zu 120.000 Besucher, die meisten von ihnen sind Tagesgäste.

Titelfoto: Marcus Brandt/dpa

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