Amnestie zu Weihnachten: So viele Häftlinge sind in Hessen freigekommen
Von Jens Albes
Wiesbaden - Mit Blick auf Weihnachten sind in Hessen in diesem Jahr 101 Häftlinge vorzeitig entlassen worden.
Das teilte das Justizministerium in Wiesbaden der Deutschen Presse-Agentur mit und bezog sich auf den entsprechenden Stichtag (8. Dezember).
Von der Weihnachtsamnestie profitieren Männer und Frauen, deren Strafende in die Zeit vom 21. November 2025 bis 1. Januar 2026 gefallen wäre.
Sie konnten unter bestimmten Voraussetzungen im Gnadenwege frühestens am 20. November vorzeitig entlassen werden. Vor einem Jahr waren in Hessen kurz vor Weihnachten insgesamt 104 Gefangene früher als zuvor vorgesehen in Freiheit gekommen.
Hessens Justizminister Christian Heinz (49, CDU) erklärte zum Vorgehen: "Wir wollen denjenigen, die ohnehin kurz davor stehen, entlassen zu werden, eine Perspektive für ein straffreies Leben geben."
Und weiter: "Das Weihnachtsfest mit der Familie und Angehörigen in Freiheit kann dafür ein Mittel sein."
Keine Weihnachtsamnestie für Sexualstraftäter
Der Gnadenerlass soll laut Heinz der Resozialisierung dienen und ermuntern, "ein verantwortungsvolles Leben zu führen. Darüber hinaus können sich Haftentlassene noch vor den Feiertagen um wichtige Hilfsangebote kümmern und Behördengänge erledigen." Ausgenommen von Gnadenerlassen sind vor allem Sexual- und Gewalttäter sowie Straftäter mit längeren Strafen.
In Hessen gibt es insgesamt laut Justizministerium 16 Justizvollzugsanstalten (JVA) mit insgesamt 4485 Häftlingen und darüber hinaus auch noch eine Jugendarresteinrichtung in Gelnhausen mit fünf Arrestanten (Stand 10. Dezember).
Titelfoto: Silas Stein/dpa
