Auch für Menschen gefährlich: Hasenpest auf dem Vormarsch
Von Jens Albes
Wiesbaden - Bei Betroffenen beginnt die Krankheit mit grippeartigen Symptomen: Die Hasenpest ist auch für Menschen gefährlich - und die Zahl der gemeldeten Fälle nimmt in Hessen zu!

Im Jahr 2024 wurden sieben daran gestorbene Feldhasen registriert, 2025 waren es bis zum 5. August schon 15 Fälle, wie das Jagdministerium auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion in Wiesbaden mitteilte.
Im Gegensatz zu etlichen anderen Tierkrankheiten kann die Hasenpest (Tularämie) auf Menschen überspringen (Zoonose). Eine Infektion beginnt bei betroffenen Personen meist mit grippeartigen Symptomen wie Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. In den meisten Fällen kann sie mit Antibiotika behandelt werden.
2024 wurden nach den Angaben hessenweit vier damit infizierte Menschen gemeldet - und 2025 nur bis zum 10. August ebenfalls vier.
Das Jagdministerium vermutet, "dass sich die Hasenpest in Hessen noch nicht flächendeckend ausgebreitet hat". Vermehrt seien infizierte Feldhasen im Main-Kinzig-Kreis sowie in den Landkreisen Gießen, Marburg-Biedenkopf und Limburg-Weilburg registriert worden.
Hasenpest wird von Stäbchenbakterien ausgelöst

Insgesamt werde wegen der landesweit noch wenigen Fallzahlen "von einem geringen Infektionsrisiko für den Menschen oder andere Tierarten in Hessen ausgegangen".
Dem Ministerium zufolge haben "nahezu ausschließlich Jäger Kontakt zu Feldhasen". Teils hätten sich auch Forstwirte angesteckt.
Das Ministerium rät Jägern, beim Umgang mit erlegten Hasen Einmalhandschuhe, eine staubdichte Atemmaske und eine Schutzbrille zu verwenden. Spaziergänger sollten den Kontakt zu wildlebenden Hasen, Kaninchen und Nagetieren vermeiden.
Die auch für Haustiere gefährliche Tularämie wird von Stäbchenbakterien ausgelöst, vornehmlich Feldhasen sind betroffen. Maßnahmen gegen eine Ausbreitung der Krankheit bei ihnen gibt es nicht.
Viele erkrankte Hasen sterben. Zuvor magern sie stark ab, schwanken oder wirken teilnahmslos - und können sich weniger scheu gegenüber Menschen verhalten. Das erhöht das Risiko eines ungewollten Kontakts.
Titelfoto: Patrick Pleul/dpa