Engpässe! In Hessen mangelt es an Pflegefamilien
Von Nicole Schippers
Kassel - Engpässe bei den Pflegefamilien in Hessen: Jugendämter melden jede Woche neue Anfragen, doch nicht alle Kinder können vermittelt werden.
"Es gibt einen Mangel", sagte Rahma Ataie vom St. Elisabeth-Verein in Marburg, der Pflegefamilien in Hessen und angrenzenden Bundesländern betreut.
"Wir erhalten wöchentlich bis zu zehn Anfragen von Jugendämtern aus Hessen und darüber hinaus", berichtete der Fachbereichsleiter Pflegefamilien. "Wir können diese Kinder nicht alle auf die Familien, die uns noch zur Verfügung stehen, verteilen."
Auch die Kommunen berichten teils von Engpässen.
"Es gibt Bereiche, in denen wir relativ gut aufgestellt sind. Einen Mangel gibt es aber auf jeden Fall bei den Bereitschaftspflegefamilien in der Stadt Kassel", so Sabine Scherer, Fachbereichsleiterin Jugend des Landkreises Kassel. "Wir brauchen dringend Familien, die Säuglinge und Kleinkinder aufnehmen."
Rückgang bei Bewerbungen und Nachfragen
In Frankfurt ist die Zahl der zu versorgenden Kinder höher als die Anzahl der potenziellen Pflegepersonen, wie die Stadt mitteilte. "Zudem verzeichnen wir einen Rückgang bei Bewerbungen und Nachfragen der möglichen Pflegepersonen."
Auch in Marburg können nach Angaben der Stadt nicht alle Nachfragen aus dem Allgemeinen Sozialen Dienst entsprechend bedient werden. "Schätzungsweise fehlen aktuell zwischen drei und fünf Pflegefamilien. Grundsätzlich fehlt es vor allem auch an Pflegestellen, die bereit wären, Kinder mit Beeinträchtigung aufzunehmen", hieß es.
Titelfoto: Marcel Kusch/dpa
