Gefahr von Wildunfällen steigt an: So handelt Ihr im Fall der Fälle richtig
Von Sabine Maurer, Lea Sophie Gräf
Bad Nauheim - Autofahrer aufgepasst! In der dunkler werdenden Jahreszeit steigt die Gefahr von Wildunfällen deutlich.

Diese ereigneten sich vor allem je in der Morgen- sowie Abenddämmerung, wie der Sprecher des Jagdverbands Hessen in Bad Nauheim, Markus Stifter, sagte. Die Tiere wechselten abends vom Wald zu den Feldern und Wiesen, um zu äsen, und am Morgen liefen sie wieder zurück in den Wald.
Falls ein Zusammenstoß mit Wild drohe, sollte sofort eine Vollbremsung eingeleitet, gehupt und das Lenkrad festgehalten werden. Denn Unfälle enden meist dann schwer, wenn Fahrzeuge in den Gegenverkehr oder in den Straßengraben geraten.
Laut dem ADAC und dem Landesjagdverband wurden vom 1. April 2024 bis zum 31. März 2025 in Hessen fast 5600 Hirsche, Rehe und Wildschweine im Straßenverkehr getötet. Hinzu kommen kleinere Tiere wie etwa Fuchs, Hase oder auch Kaninchen.
Besonders oft geschehen diese Unfälle auf Landstraßen, die durch Waldgebiete oder entlang von Feldern führen.
26 Hotspots für Wildunfälle in Hessen

In Hessen gibt es nach Angaben von Stifter insgesamt 26 Hotspots für Wildunfälle.
Dazu gehörten im Norden etwa die Bundesstraße zwischen Melsungen und Gensungen, in Osthessen die Bundesstraße zwischen Fulda und Lauterbach und im Rhein-Main-Gebiet die Bundesstraße zwischen den Ortschaften Usingen und Weilburg.
Das hessische Verkehrsministerium rät, nach einem Zusammenstoß Abstand zum verletzten Tier zu halten. Zudem müsse ein Unfall immer gemeldet werden, auch wenn das Tier weggelaufen sei und es keinen offensichtlichen Schaden am Auto gebe.
Denn das Tier könnte innere Verletzungen erlitten haben, daher muss es vom Jäger oder Förster nach einer Kollision entsprechend gesucht werden.
Damit diese den genauen Unfallort erkennen, sollte dieser am Fahrbahnrand etwa mit einem Einweghandschuh oder einem Papiertaschentuch markiert werden.
Titelfoto: Hauke-Christian Dittrich/dpa