Heute vor 124 Jahren, am 10. Dezember 1901, wurde erstmals der Nobelpreis verliehen - eine Auszeichnung, die herausragende Leistungen in Wissenschaft, Literatur und Frieden ehrt. Entdecke jetzt die faszinierende Geschichte dahinter!
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Er war ein schwedischer Chemiker und Ingenieur, und er erfand das Dynamit: Alfred Nobel (*1833, †1896). Da er selbst kinderlos blieb und keine direkten Erben besaß, wollte Nobel mit seinem Vermögen stattdessen wissenschaftliche Bereiche und Friedensbemühungen fördern.
Obwohl sein Testament selbst keine genauen Gründe nennt, wollte er Zeugen zufolge besonders Forscher und Forscherinnen unterstützen, die wirtschaftlichen Widerständen ausgesetzt waren.
Entgegen der populären Annahme stiftete Nobel den Preis vermutlich weniger aus Schuldgefühlen über die militärische Nutzung seiner Erfindungen, da diese zu seinen Lebzeiten kaum im Krieg eingesetzt wurden. Einen prägenden Eindruck hinterließ jedoch ein fälschlicher Nachruf 1888, der ihn als "Kaufmann des Todes" darstellte. So wollte er keineswegs in Erinnerung bleiben.
Nobel führte etwa 94 Prozent seines damaligen Gesamtvermögens (ungefähr 31,2 Millionen Kronen) einer Stiftung zu. Die Zinsen aus diesem Fond sollten jährlich an ausgewählte, würdige Preisträger und Preisträgerinnen ausgezahlt werden.
Entstehung und Kategorien des Nobelpreises
Nachdem seine Verwandtschaft Alfred Nobels Testament anfänglich infrage gestellt hatte, erkannte sie es später doch an. So war der Weg frei und es wurde am 29. Juni 1900 die Nobelstiftung gegründet.
Die erste Preisverleihung fand im darauffolgenden Jahr am 10. Dezember 1901 statt - am fünften Todestag von Alfred Nobel. Die Verleihungen erfolgen bis heute in Oslo bzw. Stockholm.
Die Auszeichnung wurde von Beginn an in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Literatur und Frieden verliehen, also in Bereichen, für die sich Nobel besonders interessierte. 1968 kam der Alfred-Nobel-Gedächtnispreis für Wirtschaftswissenschaften hinzu.
Alle Preise sind mit einer Urkunde, einer Goldmedaille und einem Geldbetrag dotiert.
Hintergrundwissen: Zu den ersten Nobelpreisträgern von 1901 gehörten Wilhelm Conrad Röntgen (Physik), Jacobus Henricus van 't Hoff (Chemie), Emil von Behring (Physiologie oder Medizin), Sully Prudhomme (Literatur), Henry Dunant und Frédéric Passy (beide Frieden).
Der Nobelpreis wurde bis heute an insgesamt 1026 Personen und Organisationen verliehen. Darunter ging der Preis bisher 68 Mal an Frauen.
Warum der Nobelpreis bis heute relevant ist
Der Nobelpreis ist mehr als eine Auszeichnung: Er steht für den Glauben an Fortschritt, Wissen und Frieden. Er zeigt, wie eine einzelne Idee - das Vermächtnis einer Erfinderin oder eines Erfinders - die Welt verändern kann. Forschende, Schreibende sowie Friedensaktivisten und -aktivistinnen werden dadurch motiviert, neue Wege zu gehen.
Für die Gesellschaft bleibt der Nobelpreis sowohl ein Spiegel der Geschichte als auch eine Inspiration und ein Wegweiser für kommende Generationen.