Heute vor 20 Jahren: Dresdner Frauenkirche wird zum Symbol der Versöhnung

Heute vor 20 Jahren, am 30. Oktober 2005, erlebte Dresden einen historischen Moment: die feierliche Einweihung der Frauenkirche. Nach Jahrzehnten als Ruine, als stilles Mahnmal gegen den Krieg, stand die barocke Kuppelkirche wieder in voller Pracht.

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Die Dresdner Frauenkirche gehört zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Stadt.  © Sebastian Kahnert/dpa

Die Frauenkirche Dresden (eigentlich "Kirche unserer lieben Frauen") mit ihrer markanten Kuppel wurde im 18. Jahrhundert nach den Plänen des Baumeisters George Bähr (1666 bis 1738) als Meisterwerk des Barocks und inspiriert durch italienische Kuppelbauten errichtet. Mehr als zweihundert Jahre prägte sie die Silhouette der Stadt.

Doch am 15. Februar 1945, im Zusammenhang mit den verheerenden Bombennächten, stürzte das Gotteshaus ausgebrannt in sich zusammen und wurde fast vollständig zerstört. Jahrzehntelang blieben die Trümmer als stumme Zeugen der Zerstörung mitten in der Altstadt liegen - als Mahnmal gegen Krieg und Gewalt, einem Ort des Schweigens und der Erinnerung.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wuchs jedoch der Wunsch, die Frauenkirche wieder aufzubauen. Fördervereine und Menschen aus aller Welt sammelten Spenden, Architekten prüften mehr als 8000 geborgene Trümmerteile.

Heute vor ... Jahren Heute vor 139 Jahren bekam Freiheit ein Gesicht

Mithilfe modernster Technik und kunsthistorischem Wissen begann 1994 der Wiederaufbau der Dresdner Frauenkirche: Ein Projekt, das durch Engagement und Glauben möglich wurde.

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Die Ruine der Dresdner Frauenkirche (1958).  © Bundesarchiv, Bild 183-60015-0002 / Giso Löwe / CC-BY-SA 3.0 , CC BY-SA 3.0 DE , über Wikimedia Commons

Hintergrundwissen: Der Wiederaufbau der Frauenkirche hat knapp 180 Millionen Euro gekostet. Von den aus dem Trümmerhaufen geborgenen Teilen konnten mehr als 3600 Stücke wieder in die Außenfassade eingebaut werden.

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30. Oktober 2005: Die feierliche Einweihung der Frauenkirche Dresden

Am 30. Oktober 2005 war es so weit: Unter feierlichem Glockenläuten, mit einem festlichen Gottesdienst und Gästen aus aller Welt wurde die Frauenkirche offiziell wieder eingeweiht.

Unzählige Besucher, darunter Zeitzeugen, Spender, Erbauer, Touristen und Politiker, verfolgten die bewegenden Feierlichkeiten vor Ort bzw. im Fernsehen.

Der Wiederaufbau bedeutete weit mehr als nur die Rückkehr eines architektonischen Wunders - er wurde zu einem Symbol der Versöhnung zwischen den Nationen.

An der Stelle, an der einst Trümmer lagen, erstrahlt nun ein Ort des Glaubens, der Hoffnung und des Zusammenhalts.

20 Jahre später: Was die Frauenkirche heute bedeutet

Bis heute, 20 Jahre nach ihrer Wiedereröffnung, zieht die Frauenkirche jedes Jahr Millionen Besucherinnen und Besucher an. Sie ist Touristenmagnet, Ort des Glaubens und Friedenssymbol zugleich. Mit Gottesdiensten, Gedenkfeiern, Konzerten und anderen Veranstaltungen bleibt sie ein lebendiger Raum der Begegnung und des Austauschs.

Die Frauenkirche Dresden steht heute wie kaum ein anderes Bauwerk für Hoffnung, Menschlichkeit und die Kraft gemeinsamer Visionen. Ihre Einweihung vor 20 Jahren erinnert uns daran, dass Frieden immer wieder neu entstehen kann - Stein für Stein.

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