Heute vor 55 Jahren: Ein Beschluss, der die Sportgeschichte veränderte
Heute vor 55 Jahren, am 31. Oktober 1970, traf der Deutsche Fußball-Bund eine Entscheidung, die Geschichte schrieb. Das seit 1955 bestehende Verbot des Frauenfußballs wurde aufgehoben. Ein Wendepunkt für den Sport und die Gleichberechtigung in Deutschland.
Weitere geschichtliche Ereignisse findest Du unter: heute vor ... Jahren.
Ein Anpfiff für die Gleichberechtigung
 
                                                                                                            
    
            Fast 15 Jahre lang war Frauenfußball in Deutschland offiziell untersagt. Der DFB hatte 1955 beschlossen, dass "dieser Sport der weiblichen Natur wesensfremd" sei. Dieser Satz spiegelte wohl sehr treffend den Zeitgeist jener Jahre wider.
Gespielt wurde allerdings trotzdem: heimlich auf Wiesen, Hinterhöfen oder in kleineren Vereinen, die sich nicht an das Verbot hielten.
Der gesellschaftliche Wandel und die Frauenbewegung in den 1960er Jahren übten allerdings Druck auf den Verband aus. Denn Frauen wollten unter anderem ihren eigenen Verband gründen. Immer mehr Teams organisierten Freundschaftsspiele und Turniere gegen Widerstände aber mit wachsender Begeisterung.
Am 31. Oktober 1970 lenkte der DFB schließlich ein und hob das Verbot offiziell auf. Damit durften Frauen wieder regulär in Vereinen spielen und Meisterschaften austragen.
Regeln für den Frauenfußball
Für die nun wieder erlaubten Frauenfußballspiele gab es jedoch strenge Auflagen:
- kürzere Spielzeiten von zweimal 30 Minuten
- kleinere Jugendbälle
- ein ausdrückliches Verbot von Stollenschuhen
1974 fand dann die erste Deutsche Meisterschaft der Frauen statt. 1989 feierte das DFB-Team der Frauen den ersten großen internationalen Erfolg bei der Europameisterschaft im eigenen Land.
Ein Sieg für Mut, Leidenschaft und Gleichberechtigung
Mit der Aufhebung des Verbots wurde der Grundstein für den modernen Frauenfußball gelegt. Was einst als "unweiblich" galt und damit begründet wurde, dass "Körper und Seele der Frau Schaden erleiden" würden, ist heute fester Bestandteil des Sports.
Titelfoto: IMAGO / WEREK
 
                    
 
                             
                             
                            