85 Pakete bestellt: Polizei kann Online-Betrüger dingfest machen

Görlitz - Am Montagabend legten Görlitzer Polizisten durch ein cleveres Täuschungsmanöver zwei Paketbetrügern (21, 23) das Handwerk.

Die Betrüger bestellten 85 Pakete online - ohne die Ware tatsächlich zu bezahlen. (Symbolfoto)
Die Betrüger bestellten 85 Pakete online - ohne die Ware tatsächlich zu bezahlen. (Symbolfoto)  © smallsmiles

Zuvor ging den Beamten der Hinweis einer aufmerksamen Postmitarbeiterin im Landkreis Görlitz zu. So kam die Polizei der Betrugsserie auf die Schliche.

Dabei orderten die zwei Beschuldigten mindestens 85 Pakete über das Internet. Die Täter hatten es vor allen Dingen auf Rasierer und elektronische Zahnbürsten abgesehen.

Doch um sich vor der Bezahlung der Ware zu drücken, bestellten sie die Produkte unter falschem Namen.

Frau bekommt mysteriösen Anruf einer Bank: Als sie auf ihr Konto schaut, folgt der Schock
Betrugsfälle Frau bekommt mysteriösen Anruf einer Bank: Als sie auf ihr Konto schaut, folgt der Schock

Da auch die Anschriften der vermeintlichen Empfänger nicht existierten, wurden die Pakete an Postfilialen in ganz Ostsachsen umgeleitet. Von dort holten die Betrüger die Ware dann ab.

In Zusammenarbeit der Polizei und einem Logistikunternehmen kam es nun zum entscheidenden Ermittlungserfolg.

Am Montagabend überraschten Polizeibeamte den Hauptbeschuldigten (21), als er gerade mit seinem Komplizen (23) mehr als 20 Pakete abholen wollte.

Doch zur Herausgabe der Ware kam es nicht mehr.

Görlitz: Hauptbeschuldigter in U-Haft

Bei dem Mann und seinem Begleiter klickten die Handschellen. Die Durchsuchung des Autos der beiden Polen förderte zahlreiche weitere Pakete, fingierte Abholvollmachten, einen griffbereiten Schlagstock und Bargeld im fünfstelligen Bereich zutage.

Alle Beweismittel wurden beschlagnahmt, das Auto zur weiteren Untersuchung von der Polizei abgeschleppt.

Nachdem die beiden Männer in Polizeigewahrsam übernachteten, beantragte die Staatsanwaltschaft Görlitz am Dienstag gegen den Hauptbeschuldigten einen Haftbefehl. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft zu TAG24: "Wir gehen bisher davon aus, dass vorwiegend der Jüngere bei den Betrügereien tätig geworden ist."

Wegen des dringenden Tatverdachts des gewerbsmäßigen Betrugs ordnete ein Richter kurz darauf die Untersuchungshaft gegen den Mann sowie die Beschlagnahme aller Postpakete an. Die Ermittlungen gehen weiter.

Titelfoto: smallsmiles

Mehr zum Thema Betrugsfälle: