Betrugsfall "Juicy Fields": EU-weit gesuchte Frau am Flughafen München festgenommen

München - Fahnder der Bundespolizei haben eine 37-Jährige am Flughafen München festgenommen. Gegen die Bolivianerin lag ein Europäischer Haftbefehl vor.

Kurz vor dem Abflug nach Malta klickten am Münchner Flughafen die Handschellen. (Symbolbild)
Kurz vor dem Abflug nach Malta klickten am Münchner Flughafen die Handschellen. (Symbolbild)  © Bundespolizei

Die Frau wurde von den spanischen Behörden wegen des Verdachts der Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung und des Betruges gesucht. Das teilte die Bundespolizei am Mittwoch mit.

Beamte kontrollierten die 37-Jährige am vergangenen Freitag kurz vor ihrem Abflug nach Malta und stellten fest, dass diese mit Europäischem Haftbefehl zur Festnahme ausgeschrieben war.

Sie wird in Spanien verdächtigt, am Betrugsfall der weltweit agierenden betrügerischen Cannabisplattform "Juicy Fields" beteiligt zu sein.

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Die Internet-Plattform soll seit 2020 sogenanntes E-Growing angeboten haben, bei dem Investoren sich angeblich über virtuelle Gewächshäuser an Anbau, Ernte und Verkauf von medizinischen Cannabispflanzen beteiligen sollten. Die Betreiber richteten sich vor allem an Kleinanleger und versprachen hohe Renditen.

Dabei soll es sich jedoch um ein Schneeballsystem gehandelt haben. Der Schaden, den die Behörden in dem umfangreichen Verfahren untersuchen, wird auf mehr als 645 Millionen Euro geschätzt.

Bolivianerin sitzt in der Justizvollzugsanstalt München und soll ausgeliefert werden

Die Bundespolizei hat die Bolivianerin dem Ermittlungsrichter in München vorgeführt und lieferte sie anschließend in die Frauenabteilung der Justizvollzugsanstalt München ein.

Das Auslieferungsverfahren wird von der Generalstaatsanwaltschaft München geführt.

Titelfoto: Bundespolizei

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