Angestellte und Staat abgezockt: Chef trickst mit Arbeitszeiten

Landshut - Zöllner der Finanzkontrolle haben Schwarzarbeit in einem niederbayerischen Unternehmen aufgedeckt.

Die Finanzkontrolle hat einen Kurierdienst in Niederbayern unter die Lupe genommen. (Symbolbild)
Die Finanzkontrolle hat einen Kurierdienst in Niederbayern unter die Lupe genommen. (Symbolbild)  © Hauptzollamt Landshut

Der Unternehmer im Bereich Kurierdienst und Kfz-Dienstleistungen wurde vom Amtsgericht Landshut wegen Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt in 208 Fällen verurteilt.

Die Freiheitsstrafe von einem Jahr und sechs Monaten wurde zur Bewährung ausgesetzt.

Wie der Zoll am Dienstag mitteilte, hatten Ermittlungen der Finanzkontrolle ergeben, dass der 54-Jährige bei insgesamt 25 Arbeitnehmern zu wenig Arbeitsstunden abgerechnet hatte.

Dreister Betrug: Angeblicher "Bares für Rares"-Vertreter beklaut Seniorin
Betrugsfälle Dreister Betrug: Angeblicher "Bares für Rares"-Vertreter beklaut Seniorin
Miese Lexikon-Masche: Ehepaar will Sammlung verkaufen - Sechsstelliger Schaden
Betrugsfälle Miese Lexikon-Masche: Ehepaar will Sammlung verkaufen - Sechsstelliger Schaden

So wurden die Anfahrtszeiten und die Fahrzeit zurück zur Wohnung oder Firma nicht bezahlt. "Da ein monatlicher Nettolohn mit den betroffenen Arbeitnehmern vereinbart worden war, ist dies den betroffenen Arbeitnehmern teils auch gar nicht weiter aufgefallen", erklärt Elvira Enders-Beetschen, Pressesprecherin des Hauptzollamts Landshut.

Die gefälschten Stundenaufzeichnungen führten dazu, dass zu wenig Arbeitsstunden abgerechnet wurden und somit auch bei der Sozialversicherung gespart wurde. "Dabei ist es unerheblich, ob die zustehenden Löhne tatsächlich ausbezahlt worden sind, weil für die Berechnung der Sozialversicherungsbeiträge das sogenannte Entstehungsprinzip gilt", so Elvira Enders-Beetschen.

Ein weiterer Trick: Tagsüber geleistete Arbeitsstunden wurden als Nachtstunden aufgezeichnet, um steuer- und beitragsfreie Nachtzuschläge einzukassieren. Über fünf Jahre sei so ein Schaden von 106.000 Euro entstanden, erklärt der Zoll.

Titelfoto: Hauptzollamt Landshut

Mehr zum Thema Betrugsfälle: