Für 36.000 Euro Preisgeld: Mann verkleidet sich mit Burka als Frau!

Nairobi - Ein Schachspieler wurde dabei erwischt, wie er unter einer Burka getarnt in der Frauenklasse antrat. Der bizarre Betrugsfall versetzte die Beamten der Offenen Kenia-Schachmeisterschaft in Nairobi in Alarmbereitschaft.

Der Hochstapler hatte ein internationales klassisches Rating von fast 1500 und ein Blitz-Rating von fast 1700. (Symbolbild)
Der Hochstapler hatte ein internationales klassisches Rating von fast 1500 und ein Blitz-Rating von fast 1700. (Symbolbild)  © 123RF/dziobek

Der Betrüger hatte sich unter dem Namen Millicent Awuor für die Meisterschaft angemeldet, wie chess.com berichtete. Verdacht erregte der Mann, nachdem er am Freitag die ehemalige kenianische Landesmeisterin Gloria Jumba (Wertungszahl 1487) und die ugandische Spitzenspielerin Ampaira Shakira (1702) mühelos besiegt hatte.

Die diesjährige Veranstaltung ist aufgrund des Preisgeldes von 5,3 Millionen Schilling (umgerechnet circa 36.400 Euro) das am meisten umkämpfte Schachturnier in Kenia. Dieser hohe finanzielle Anreiz soll auch der Grund für seine Entscheidung gewesen sein, bei dem Turnier zu betrügen.

Um seine Identität zu verbergen, hatte der Betrüger, dessen richtiger Name Stanley Omondi ist, seinen Kopf und sein Gesicht vollständig unter schwarzem Stoff bedeckt. Nur eine kleine Öffnung rund um die Augen erlaubte einen Blick auf den Mann.

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Im Gegensatz zu den anderen Teilnehmenden sprach der Betrüger "kein Wort" und "schrieb einfach seinen Namen auf einen Zettel", so Benard Waniala, Organisator und Präsident des kenianischen Schachverbandes.

Das Personal sei zunächst vorsichtig damit gewesen, den Spieler zu konfrontieren, da die Möglichkeit bestand, dass es sich um eine orthodoxe Muslimin handelte.

Erst im Laufe des Turniers bestätigten der für eine Frau ungewöhnliche Gehstil und die männlichen Schuhe des Teilnehmers die Vermutungen.

Schiedsrichter entlarvt Hochstapler

Nach Runde vier entschloss sich Chefschiedsrichter Antony Kionga dazu, die vermeintliche Spielerin in einem privaten Zimmer nach einem Ausweisdokument zu fragen. Der Mann, ein Universitätsstudent, gab sein Fehlverhalten zu. "Der Grund war finanzielle Not, aber ich bedauere mein Handeln zutiefst und bin bereit, alle Konsequenzen zu tragen", schrieb er in einem Brief.

Der Hochstapler wurde von dem Turnier ausgeschlossen und muss sich bald in einem Disziplinarverfahren verantworten. Die von ihm erzielten Punkte wurden annulliert und gingen an seine Gegnerinnen.

An der Offenen Kenia-Schachmeisterschaft nahmen fast 450 Spieler und Spielerinnen aus 22 Föderationen teil. Das Turnier fand vom 6. bis zum 10. April im Sarit Expo Center in Nairobi statt.

Titelfoto: 123RF/dziobek

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