Messer-Angriff in Schule: Polizei schnappt 13-Jährigen

Von Matthias Kuhnert, Antje Kayser und Marion van der Kraats

Berlin - Aufatmen in Spandau! Die Polizei hat den 13-Jährigen, der seinen Mitschüler mit einem Küchenmesser schwer verletzt haben soll, gefasst. Der 13-Jährige befindet sich in Polizeigewahrsam, wie ein Polizeisprecher sagte.

Die Polizei suchte mit Fotos nach dem 13-Jährigen.
Die Polizei suchte mit Fotos nach dem 13-Jährigen.  © Julius-Christian Schreiner/dpa, Polizei Berlin

Am Donnerstag kam es in der Berliner Grundschule zur blutigen Auseinandersetzung. Warum der mutmaßliche Täter zugestochen hatte, blieb vorerst unklar.

Das Ganze sei in der Umkleidekabine vor oder nach dem Sport passiert, erzählte die Mutter eines Jungen, der Zeuge wurde. Es habe an diesem Tag keine Vorgeschichte gegeben, es sei aber bekannt gewesen, dass die beiden Kinder sich nicht besonders mochten, sagte sie.

Anschließend flüchtete der verdächtige Junge vom Schulgelände, tauchte auch abends nicht mehr zu Hause auf. Sein Aufenthaltsort: lange unklar.

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Zwischenzeitlich wendete sich die Polizei gar mit Fotos des Flüchtigen an die Öffentlichkeit. Die Sorge wuchs, dass er in einer psychischen Ausnahmesituation stecken könnte. Am Nachmittag folgte schließlich die erlösende Nachricht: Er wurde geschnappt.

Gegen 14 Uhr trafen Zivilfahnder auf einer Treppe im U-Bahnhof Spandau auf den Jungen, teilte die Polizei mit. Zuvor hatte es mehrere Hinweise von Zeugen gegeben, dass er sich in Spandau aufhalten soll.

Keine "strafrechtlichen Ermittlungen" gegen 13-Jährigen nach Messer-Attacke

Direkt nach der Tat flüchtete der Schüler vom Schulgelände.
Direkt nach der Tat flüchtete der Schüler vom Schulgelände.  © Julius-Christian Schreiner/dpa

Da es sich bei dem mutmaßlichen Täter um ein Kind handelt, werden aber keine weiteren strafrechtlichen Ermittlungen geführt, hieß es. Nach seiner Ergreifung werde er "einer geeigneten Betreuungseinrichtung zugeführt".

Heißt: Er kommt jetzt in eine "Einrichtung der Kinder- und Jugendpsychiatrie".

Das Motiv ist weiterhin völlig unklar. Aber: Ein fremdenfeindliches oder religiöses Motiv wurde ausgeschlossen, beide Kinder seien deutsche Staatsangehörige, hieß es. Der mutmaßliche Täter habe offenkundig ein Aggressionsproblem, sonst wäre das nicht geschehen, sagte der Polizeisprecher.

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"Es gibt keinerlei Erkenntnisse darüber, warum er das gemacht hat. Er hat eben einfach plötzlich mit der Stichwaffe zugestochen und ist danach abgehauen", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag.

Erstmeldung um 12.33 Uhr, aktualisiert um 15.40 Uhr.

Titelfoto: Julius-Christian Schreiner/dpa, Polizei Berlin

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