Leipzig - Wieder ist der hiesigen Polizei ein Häftling direkt vorm Leipziger Gefängnistor abhandengekommen. Auf Socken machte sich der Algerier auf und davon - zwei Beamte in Dienstschuhen kamen nicht hinterher.

Geschichte wiederholt sich - jedenfalls vor der Justizvollzugsanstalt Leipzig. Dorthin sollte am Dienstagnachmittag der von der Polizei Zwickau festgenommene Seriendieb El Houari Ibrahim B. (23) überstellt werden.

Als der Polizeitransporter vor dem Knasttor anhielt und ein Beamter ausstieg, um sich anzumelden, sprang auch der Algerier aus dem Wagen. Wie ein halbes Jahr zuvor schon sein Landsmann Abdel-Malek B. (27), der sich an gleicher Stelle aus dem Staub machte.

Obwohl El Houari auf dem Transport die Schuhe abgenommen worden waren und seine Hände in Handschellen steckten, gelang ihm die Flucht. "Unsere Kollegen konnten ihn zwar noch kurz greifen, doch er riss sich los und flüchtete über die viel befahrene Bundesstraße", berichtete Zwickaus Polizei-Sprecher Oliver Wurdak.

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Die Beamten kamen nicht hinterher. Und auch ein kurz darauf eingesetzter Fährtenhund hatte keinen Erfolg. Wurdak: "Die Spur endete an einer Straßenbahnhaltestelle."

Ziemlich bedröppelt bittet die Polizei nun die Bevölkerung um Mithilfe und fragt: Wer hat einen 1,64 Meter kleinen Nordafrikaner ohne Schuhe aber mit Handschellen an den Händen und Möhren-Höschen an den Beinen am 1. Februar in einer Leipziger Straßenbahn oder im Stadtgebiet gesehen? Hinweise werden unter der Nummer 03754284480 angenommen.

Ein ähnlicher Aufruf der Bundespolizei, der am 23. Juli vergangenen Jahres der Leipziger Taschendieb Abdel-Malek B. vorm Knasttor abhandenkam, blieb erfolglos.

Bis heute konnte der Algerier nicht eingefangen werden. Auch er hatte bei seiner Flucht aus dem Gefangenentransport Handschellen getragen.

Punkt für die Landespolizei: Die Bundespolizisten waren zu dritt und schafften es nicht, den Flüchtenden einzuholen - die Zwickauer Schutzleute waren nur zu zweit...