Hunde krank und verstört: Zwei Frauen wehren sich gegen saftige Bußgeld-Strafe

Von Christian Böhmer

Müllheim - Sie fügten aus Gerichtssicht zahlreichen Zwergspitz-Hunden Leid und Schmerz zu: Zwei Frauen werden zu einem hohen Bußgeld verurteilt. Das Urteil wollen die Verantwortlichen jedoch nicht hinnehmen.

Dutzende Zwergspitze wurden in einer Wohnung sichergestellt. (Symbolfoto)  © Ina Fassbender/dpa

Das Gericht stellte Mitte des Monats fest, dass Hunde teils in engen, verdreckten Transportboxen gehalten wurden. Die Tiere seien demnach teils krank und verhaltensgestört gewesen - so hatten einige laut Anklage Angst, sich draußen aufzuhalten.

Vor gut zwei Jahren waren bei einer Durchsuchung in einem Haus in Badenweiler (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) 66 Zwergspitze beschlagnahmt worden.

Der Fall hatte überregional Aufsehen ausgelöst. Die 23-jährige Hauptangeklagte war zu einem ganzen Bündel von Geldbußen mit einem Gesamtbetrag von gut 138.000 Euro verurteilt worden, weil sie nach Auffassung des Gerichts Zwergspitze illegal gezüchtet und mit ihnen gehandelt hatte.

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Zusätzlich müssen die Frau und ihre Mutter jeweils 180 Tagessätze von je 10 Euro zahlen, da sie laut Urteil mindestens 44 Zuchthunden Leid und Schmerzen zufügten.

Wie das Gericht auf Anfrage mitteilte, legten Mutter und Tochter Rechtsmittel ein. Beide Frauen wollen in Berufung gehen. Die nächste Instanz wäre dann das Landgericht.

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Laut Tierschutzorganisation PETA wurden die Kleinhunde über soziale Netzwerke vor allem in die Schweiz, nach Frankreich und in andere EU-Staaten verkauft. Die Verteidiger der beiden Frauen hatten in dem Prozess jeweils Freispruch gefordert.

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